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Mit Pferd und Wagen auf Tour

Von Brück bis Weliki Nowgorod heißt es bei „Titanen on Tour“. Mit dabei sind Kutscher aus Ebersbach und Klosterbuch.

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© privat

Von Frank Korn

Döbeln/Leisnig. Zehn Wochen im Pferdetempo durch Mittel- und Osteuropa von Brück bei Berlin bis nach Weliki Nowgorod in Russland. Die „Titanen on Tour“ legen auf dem Weg entlang der historischen Handelsroute „Hellweg“ über Polen und das Baltikum eine Strecke von 2 300 Kilometern zurück. Auch Mario Lommatzsch aus Ebersbach mit Partnerin Susi und Sohn Bruno sowie Jürgen Pohl und seine Frau Elsbeth Pohl-Roux aus Klosterbuch sind in dem Planwagentreck zumindest zeitweise mitgefahren. „Auf der Reise soll der Wunsch nach Frieden und der Gedanke der Völkerverständigung weitergetragen werden“, erläutert Mario Lommatzsch das Anliegen.

Auch Jürgen und Elsbeth Pohl aus Klosterbuch sind bei „Titanen on Tour“ mitgereist.
Auch Jürgen und Elsbeth Pohl aus Klosterbuch sind bei „Titanen on Tour“ mitgereist.

Veranstaltet wird „Titanen on Tour“ vom Kaltblut Zucht- und Sportverein Brück, der auch Pferde und Wagen stellt. Der Verein organisiert seit 17 Jahren die Kaltblutpferdeveranstaltung „Titanen der Rennbahn“, ein Familienfest rund um den Pferdesport mit vielen sportlichen Herausforderungen für die aktiven Teilnehmer und ihre Pferde. „Bei dieser Veranstaltung habe ich mich auch für die Tour angemeldet“, sagte Mario Lommatzsch, der im Juli und August auf dem Teilstück von Sierakow bis Paslek in Polen dabei war.

Über Mario Lommatzsch fanden wiederum Jürgen Pohl und seine Frau zu den „Titanen on Tour“. Sie sind seit zwei Wochen dabei und lernten auf ihrer Reise durch Lettland und Estland viele interessante Menschen kennen. Nach Möglichkeit wollen sie bis zum Ziel in Weliki Nowgorod mitfahren. „Gemeinsam staunen wir über die Leistung, die die Pferde unter der Anleitung der Kutscher auf dieser langen Strecke vollbringen“, sagte Elsbeth Pohl-Roux. Für sie hat diese Reise auch einen persönlichen Hintergrund. „Ich bin mir sehr bewusst, dass mein Vater im 2. Weltkrieg auf dieser Strecke unterwegs war.“

Anders als in früheren Zeitepochen, als die Völker der Erde zu oft mit den Pferden in sinnlose Kriege gezogen seien, stehe bei dieser Reise der Friedensgedanke im Vordergrund. „Ich bin dankbar, dass unsere Generation in Frieden leben kann. Der Weg in eine gemeinsame Zukunft kann nur gelingen, wenn diejenigen weniger konsumieren, die zu viel vom Kuchen dieser Welt haben, und die Bereitschaft wächst, zu teilen, und dem Fremden als Freund zu begegnen“, so die Klosterbucherin.