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Mit der Lanz Bulldog zum Feuer

Die Limmritzer Ortsfeuerwehr wird 85. Bei der Feier wird es nostalgisch.

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© Dietmar Thomas

Von Helene Krause

Döbeln. Moderne und historische Löschfahrzeuge stehen vor dem Gerätehaus in Limmritz. Sie gehören zu den Feierlichkeiten anlässlich des 85-jährigen Bestehens der Limmritzer Ortsfeuerwehr. „Wir nehmen das Jahr 1933 als Gründungsdatum an“, sagt Ortswehrleiter Steffen Janasek. „Aus diesem Jahr gibt es eine Satzung des Löschverbandes Limmritz-Ziegra-Forchheim.“ Das Fest soll den Besuchern die Arbeit der Ortswehr zeigen und Nachwuchs gewinnen. Aber auch Erwachsene sollen animiert werden, bei der Feuerwehr mitzumachen. Deshalb gibt es außer der Technikschau auch zwei Schauvorstellungen. In einer zeigen Feuerwehrleute in den Uniformen der DDR-Feuerwehr, wie von 1945 bis 1974 gelöscht wurde. Bei der alten Technik geht es nicht ohne Pannen ab. Zuerst springt die Lanz-Bulldog-Zugmaschine nicht an, die den Tragkraftspritzenanhänger heranbringen soll. Und dann spritzt das Strahlrohr das Wasser überall hin, nur nicht auf das kleine brennende Holzhaus, aus dessen Fenstern Rauchschwaden ziehen. Das löst bei den Gästen Lachsalven aus. Erst mit als einer anderen Spritze klappt es.

„Der Traktor wurde von den Bauern gestellt“, schildert Janasek. „1974 gab es dann einen eigenen.“ Mit ihm fuhren die Feuerwehrleute auch zum Brandort. „Sie standen überall auf dem Traktor, wo Platz war“, sagt der Ortswehrleiter. „Wer keinen Platz bekam, musste mit dem Fahrrad zur Einsatzstelle fahren.“ Da das Einsatzgebiet der Feuerwehr damals nur die Orte Limmritz, Ziegra, Schweta und Forchheim umfasste, waren die Wegstrecken nicht so weit wie heute.

In einer weiteren Vorführung zeigen die Feuerwehrleute, wie heute gelöscht wird. Dazu stehen den Limmritzern ein Tanklöschfahrzeug, ein Mannschaftswagen mit Bootsanhänger und ein Löschfahrzeug zur Verfügung. Das Tanklöschfahrzeug, das 8000 Liter Wasser fasst, erhielt die Feuerwehr Limmritz aus Dänemark. Es musste hergeholt, auseinandergenommen und neu aufgebaut werden. Einer, der das Tanklöschfahrzeug mit umgebaut hat, ist Mario Starke aus Forchheim. „Es hat auch eine neue Farbe erhalten“, sagt er.

Bis 2006 war Dieter Helas aus Limmritz bei der Ortswehr. Da er auf Montage arbeitete und in der Woche nicht zu Hause war, musste er die Feuerwehr aufgeben. „Feuerwehrleute müssen vor Ort sein“, sagt er. Im Aushang in Forchheim haben Tino und Waltraud Preiser aus Waldheim von der Veranstaltung gelesen. „Das hat uns veranlasst, herzukommen“, sagt Tino Preiser. Wie er findet, haben die Feuerwehrleute für den kleinen Ort ganz schön was auf die Beine gestellt. Auch die Feuerwehrkapelle finden die Preisers sehr gut.

Doch nicht nur Schauvorführungen gibt es auf dem Fest. Der Feuerwehrverein übernimmt die Bewirtung der Gäste. Am Nachmittag spielt die Feuerwehrblaskapelle Niederbobritzsch. Für die Kinder stehen eine Hüpfburg und ein Kletterturm bereit. Und am Abend gibt es für geladene Gäste eine Festveranstaltung. Auf der wird ein Programm mit lustigen Einlagen aus DDR-Zeiten gezeigt. „Das Abendprogramm soll ein Danke für die Kameraden sein, die alles dafür tun, dass die Feuerwehr funktioniert“, sagt Steffen Janasek.