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Mit der Hand und dem PC

Das Bauunternehmen Johannes Thierse in Rennersdorf-Neudörfel investiert in moderne Technik. Ohne die geht es künftig nicht mehr.

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© Dirk Zschiedrich

Von Anja Weber

Stolpen. Ohne Computertechnik funktioniert heute auch im Handwerk nichts. Davon ist Johannes Thierse überzeugt. Er ist Bauunternehmer im Stolpener Ortsteil Rennersdorf-Neudörfel und seit fast 30 Jahren im Geschäft. Und damit dies auch so bleibt, hat er jetzt technisch aufgerüstet.

Die neueste Errungenschaft ist eine CNC-gesteuerte Drehkopfsäge mit dazugehörigen Werkzeugen. Dafür bekam das Unternehmen auch einen Zuschuss aus dem Leader-Förderprogramm. Die Maschine selbst ermöglicht es, nun Natursteinrohplatten ab acht oder zehn Millimeter Stärke zu bearbeiten. Bislang war das erst ab einer Stärke von zwei Zentimetern möglich. Da die Platten mit einem Vakuumsauger angehoben werden, entfällt auch viel körperliche Anstrengung. „Durch die eigene Aufteilung der dünnformatigen Platten können wir noch optimaler auf Kundenwünsche bei der Innenraumgestaltung eingehen“, sagt Toni Thierse.

Zukunft gesichert

Sohn Toni hat die Meisterausbildung erfolgreich absolviert und ist fest entschlossen, den väterlichen Betrieb weiterzuführen. Für die Bedienung der neuen Technik sind ein Mitarbeiter, der Erfahrung mit CNC-Maschinen hat, und Toni Thierse verantwortlich. Und natürlich ist man auch in dem Familienunternehmen in Rennersdorf-Neudörfel auf der Suche nach Auszubildenden. „Das Bild im Handwerk hat sich komplett gewandelt. Ohne moderne Technik kommen auch wir nicht mehr aus. Damit müssten doch Handwerksberufe auch für junge Leute interessant sein“, sagt Johannes Thierse. Um den Handwerksberuf vorzustellen, beteiligt sich das Unternehmen an der bundesweiten Initiative „Schau rein“. Begonnen hatte Johannes Thierse übrigens schon vor der Wende. Im Mai 1989 machte er sich selbstständig, bot seine Leistungen mit Terrazzoprodukten an. Anfang der 90er Jahre wurden dann Bauleistungen im Hochbau und in der Sanierung ausgeführt. Wenig später wurde dann auch die Bearbeitung von Naturstein mit ins Programm genommen. „Für große und moderne Technik fehlte damals noch die elektrische Kapazität, weshalb nur mit einer Ablängsäge Fenster- und Sohlbänke sowie gerade Stufen bearbeitet werden konnten“, erinnert sich Ehefrau Gabriele.

Nachdem die ENSO dann neue Leitungen verlegt hatte, konnte 1996 die erste Brückensäge gekauft werden. Damit war es nun möglich, auch größere Natursteinplatten zurecht zu sägen und damit auch Küchen und Bäder auszustatten. In den Folgejahren wurde eine zweite Firma gegründet, die sich ausschließlich um die Bearbeitung von Naturstein kümmert.