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Mit Blaulicht durch Kamenz

Eine Kolonne Rettungswagen sorgte in Kamenz für Aufsehen. Glücklicherweise handelte es sich nur um eine Übung.

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© Rocci Klein

Von Rocci Klein

Kamenz. Aufregung in der Kamenzer Innenstadt. Ein Dutzend Rettungswagen raste am Sonnabendvormittag mit Blaulicht durch die Stadt. War ein Brand ausgebrochen, hat sich ein Unfall ereignet?

Glücklicherweise handelte es sich nur um eine Übung. Der 2. Katastrophenschutzzug des Landkreises Bautzen probte hier bei einer gemeinsamen Übung die Kolonnenfahrt. 32 Mitglieder aus den DRK-Ortsverbänden Kamenz-Stadt, Wiesa, Oberlichtenau, Bautzen und Wilthen trafen sich am Sonnabend um 9.30 Uhr am Sitz des DRK-Ortsverbandes der Stadt Kamenz, am Bushof. Hier hat der Verein eine große Halle für die Fahrzeuge. Krankentransportwagen, zwei größere LKW sowie der Gerätewagen des Katastrophenschutzzuges standen dort aufgereiht. Gegen 10 Uhr setze sich dann die Kolonne in Bewegung. Über die Staatsstraße 94 fuhren die zwölf Fahrzeuge des Zuges bis Rammenau, weiter über Ohorn, nach Pulsnitz, von wo es wieder zurück nach Kamenz ging.

Jeder Einsatz ist anders

Auf dem Garnisonsplatz positionierten sich nach der Kolonnenfahrt die Fahrzeuge so, wie bei einem Ernstfall. Zwei Szenarien wurden hier von den Mitgliedern aufgebaut. Zum einen der Versorgungsplatz mit einer eigenen Feldküche, zum anderen ein Behandlungsplatz für mehrere Patienten mit einem großen Zelt, welches in wenigen Sekunden über einen Luftgenerator aufgeblasen wird. Damit man auch in der Nacht eine gute Sicht in dem Zelt hat, montiert man zuerst ein Lichtsystem an die Eingangsbereiche, wovon das Zelt zwei Stück hat. Insgesamt können hier im Ernstfall acht bis zehn Patienten gleichzeitig betreut werden. Für jeden Patienten gibt es auf dem großen Gerätewagen „Sanität“ eine Trage oder Stühle. Nach und nach schauten sich die 32 Mitglieder der DRK-Ortsverbände die Fahrzeuge an. „Das Hauptaugenmerk lag heute auf der Kolonnenfahrt, damit die Fahrer ein Gefühl dafür bekommen, mit den verschiedenen Gegebenheiten klar zu kommen“, sagte Zugführer Mike Berger. Mit einer solchen Kolonnenfahrt unter Blaulicht gibt es bestimmte Wegerechte, die eingehalten werden müssen, verschiedene Geschwindigkeitsbegrenzungen, auch außerorts. An diesem Tag war es nur eine Übung, aber der Ernstfall trat in diesem Jahr schon vier Mal ein. Kürzlich erst beim Großbrand in der Königsbrücker Heide. Auch bei einem großen Polizeieinsatz, als sich ein Schütze in einem ehemaligen Militärgebäude verschanzte, war der Katastrophenschutzzug des Landkreises Roten Kreuzes im Einsatz. Bei einem Wohnhausbrand in Arnsdorf versorgte der Zug die Einsatzkräfte vor Ort, bei einem Megastau auf der A4, wo in beiden Richtungen nichts mehr ging, die im Stau gefangenen Personen.

Jeder Einsatz, zu dem die Einsatzkräfte des Katastrophenschutzzuges herbeigerufen werden, ist anders. „Wichtig ist hierbei, dass die verschiedenen Komponenten ineinandergreifen“, sagte Mike Berger. Nicht vergessen sollte man dabei, dass die Kameradinnen und Kameraden in den DRK-Ortvereinen ehrenamtlich arbeiten. Um die Vielzahl der Aufgaben im Katastrophenschutz und die Arbeit in den Ortsvereinen auch weiterhin sicherstellen zu können, suchen sie jederzeit interessierte Mitstreiter. Wer Interesse hat, selbst mal bei den Ortsverbänden des Deutschen Roten Kreuzes mit zu machen, kann sich melden.

Kontakt Holger Beier 03591 673742