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Mit 120 Panzern über die Mulde

Offiziere der Bundeswehr trainieren in Klosterbuch. Dabei galt es auch, den Fluss für einen Kampfeinsatz zu überqueren.

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© André Braun

Von Eric Mittmann

Leisnig. Ein Helm auf einem Spaten zeigt an, wie weit die Mine schießt. „Aktiviert wird sie über einen Stolperdraht. Darauf wird eine Rakete abgefeuert, die den Auslöser trifft. Das wäre ein Beispiel, um die Muldenbrücke zu sichern“, erklärte Oberstleutnant Oesterhaus, noch bevor die Übung begonnen hatte.

Etwa 30 angehende Kommandeure und Ausbilder der Bundeswehr hatten sich am Mittwoch an der Muldenbrücke in Klosterbuch zu einer Geländebesprechung versammelt. Die Besprechung ist Teil des Lehrgangs Taktik Zwei der Offiziersschule des Heeres Dresden. „Grundlage ist eine Planübung“, sagte Oberstleutnant Oettler, der erste Ausbilder der Schule, im Vorfeld.

Dabei werde den angehenden Kommandeuren eine Situation in einem bestimmten Gebiet und eine Aufgabe vorgegeben, die sie zunächst theoretisch lösen sollen. Die Übung am Mittwoch sah dabei vor, dass sich eine Brigade mit 120 Kampfpanzern und weiterem Gerät von Gersdorf/Seifersdorf über Klosterbuch in Richtung Riesa und Oschatz bewegen und dort einen fiktiven Gegner angreifen sollte. Dabei galt es auch, mit allen Einheiten die Mulde zu überqueren. Mithilfe der Geländebesprechung wird dann überprüft, ob sich die Lösung praktisch umsetzen lässt. „Wir können natürlich nicht immer mit unserem ganzen Gerät ankommen“, sagte Oberstleutnant Oesterhaus. „Die Geländebesprechung ist deswegen ein wesentlicher Punkt, um die Gegebenheiten des Geländes in der Realität zu verstehen. Auf der Karte ist die Mulde beispielsweise nur ein blauer Strich. Erst vor Ort sehe ich die eigentliche Böschung, und dass sich auf einer Seite des Flusses Uferbewuchs befindet.“ Für die Panzer stellt die Mulde deswegen ein Hindernis dar, das nicht einfach durchquert werden kann, wie Oesterhaus während der Besprechung verdeutlichte.

14 Tage dauert die Ausbildung der Offiziere in Dresden, bei der unter anderem auch der Grundbetrieb innerhalb eines Battailons sowie Presse- und Infoarbeit behandelt werden. Mit dem Lehrgang sollen die angehenden Kommandeure nicht nur taktisches Können erlernen. „Es geht auch darum, ihnen beizubringen, wie sie das Gelernte später an ihre Offiziere weitergeben können. Ein Offizier hat schließlich drei Aufgaben: Er ist Führer, Erzieher und Ausbilder. Wir vermitteln dafür das Rüstzeug“, sagte Oberstleutnant Renninger von Heynitz.