Von Christoph Scharf

Riesa. Auf dem Schreibtisch des Innenministers dürften sich dieser Tage eher die unangenehmen Termine häufen. Aber Roland Wöller (CDU) ist ja auch für den Sport zuständig – und da hatte er jetzt einen dankbareren Auftritt: Insgesamt 44 Männer und Frauen wurden jetzt in Dresden mit dem „Joker im Ehrenamt“ ausgezeichnet. Einer dieser Preise ging nach Riesa – an Frank Schöniger vom SC Riesa. Der 48-Jährige ist fast sein ganzes Leben im Verein aktiv: Seit 42 Jahren macht er bei den Sportakrobaten mit – erst als Athlet, später als Übungsleiter und Wettkampfrichter. Seit mehreren Jahren ist er zudem ehrenamtlich als Sektionsleiter der Sportakrobaten aktiv.

Wöchentlich macht das zehn bis 15 Stunden Arbeit, heißt es vom Verein. „Mit seinem unerschöpflichen Engagement schafft er es, Sponsoren und Spender zu begeistern und ist somit ein wichtiger Garant bei der Realisierung von Trainingslagern und Wettkampffahrten.“ Ohne ihn wäre es nicht möglich gewesen, 2015 die Akrobatik-EM in Riesa auszurichten. Als Mitorganisator des Riesaer Schauturnens – heute „Riesa turnt“ – zeige er auch, wie wichtig die Zusammenarbeit von Vereinen in Riesa ist. Der 48-Jährige begleite jede nationale und internationale Meisterschaft, die von seinen Athleten in Deutschland oder den angrenzenden Staaten stattfindet, als Fan und sportlicher Enthusiast – und investiere dafür stets private Zeit und Geld. „Ohne Herrn Schöniger wären die Erfolge der vergangenen Jahre (Gold bei den World Games, Silber und Bronze bei der Heim-EM 2015) nicht möglich gewesen“, so der SC Riesa.

Sportminister Roland Wöller verlieh den Ehrenamts-Joker gemeinsam mit dem Präsident des Landessportbunds, Ulrich Franzen. „Rund 100 000 Ehrenamtliche leisten wertvolle Arbeit in Sachsens Sportvereinen und sind damit unverzichtbar für die Gesellschaft“, sagte Wöller. Sie würden es ermöglichen, dass Vereine arbeitsfähig sind und Trainingsstunden und Wettkämpfe reibungslos stattfinden könnten.