Von Peter Redlich
Radebeul. Eigentlich ist der Frühling da, jedenfalls nach dem Kalender. Und jetzt auch in einer Ausstellung im Gutsmarkt von Schloss Wackerbarth. Schmetterlinge sind jetzt noch Eier, später Raupen, bevor sie schlüpfen und ihre Farbenpracht entfalten. Bis zu einer Stunde nach dem Schlüpfen bleiben sie noch auf der Fingerkuppe oder auf einem Blatt ruhig sitzen, um sich fotografieren zu lassen.
Der Radebeuler Ingenieur und Fotograf Jörg Kuhbandner beschäftigt sich seit fast zwei Jahrzehnten mit den erst hässlichen und dann prachtvoll-farbigen Lebewesen, den Schmetterlingen. „Schmetterlinge im Weinberg“ heißt seine Ausstellung, die diese Woche im Markt vom Weingut Schloss Wackerbarth eröffnet wurde.
Kuhbandner bietet 200 Fotografien auf der Galerie über dem Weinverkauf. In den Fotos zeigt er die Tagfalter, die er fotografisch, vom Ei über die Raupe bis zum großen Schmetterling aufgenommen hat.
Der Fotograf: „Dort, wo Schmetterlinge sind, ist die Natur noch weitgehend in Ordnung. In den Weinbergen, wo es Kräuter, Brennnesseln, Sonne und warme Mauern gibt, fühlen sich die Tiere wohl.“ Mindestens 30 Tagfalter sind in den Terrassen oberhalb von Schloss Wackerbarth zu beobachten, sagt der Kenner. Mit der Kamera hat er die meisten davon eingefangen und zeigt sie jetzt der Öffentlichkeit.
Seit mehr als 850 Jahren wird die malerische Landschaft im Elbtal vom Weinbau mit gestaltet und geformt, der auch ein einzigartiger Lebensraum für Flora und Fauna – von wärmeliebenden Pflanzen über bedrohte Insekten bis hin zu Reptilien und Vögeln ist.
Wer mehr dazu erfahren will: Zum gleichen Thema hat Jörg Kuhbandner im Notschriftenverlag seines Bruders Jens das Buch „Schmetterlinge im Weinberg“ schon voriges Jahr veröffentlicht.
Die Ausstellung, so Wackerbarth-Sprecher Martin Junge, ist noch bis Ende Juli zu besichtigen – kostenlos.