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Mieteinnahmen unterschlagen

Ein Döbelner stand wegen mehrfachen Betrugs und wegen Urkundenfälschung vor Gericht. Ist ihm das zu beweisen?

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© Symbolbild/dpa

Von Helene Krause

Döbeln. Im Zeitraum von 2012 bis 2017 soll ein 58-jähriger Döbelner Gewerberäume an der Oschatzer Straße in Döbeln an drei Bekannte vermietet haben. Die Mieten erhielt der Eigentümer des Grundstücks, ein Slowake, der in der Schweiz lebt, nie. Ein weiterer Anklagepunkt: Der 58-Jährige soll die Unterschrift des Inhabers eines Döbelner Immobilienbüros unter einem Mietvertrag für eine Garage gefälscht haben. Die befand sich ebenfalls auf dem Grundstück. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft entgingen dem Eigentümer rund 20 000 Euro Mieteinnahmen. Wegen der Vorfälle musste sich der 58-Jährige jetzt vorm Amtsgericht Döbeln verantworten. Vorgeworfen wurde ihm Betrug in drei Fällen und Urkundenfälschung.

Der Angeklagte und der Eigentümer der Immobilie kennen sich seit längerem. Beide haben schon zusammen gearbeitet. Wie der Beschuldigte sagt, seien sie sogar befreundet gewesen. Dass er die Räume vermietet hat, gibt der Angeklagte zu. Die Mieten will er nicht für sich behalten, sondern in das Mietobjekt gesteckt haben.

„Das Grundstück war total vermüllt und die Gebäude heruntergekommen“, sagt er. „Ich habe mir einen Minibagger gekauft und Wasserleitungs- und Entwässerungsgräben ausgehoben.“ Auch will er das Dach einer Lagerhalle, dem der Sturm zugesetzt hatte, gedeckt und in der Halle einen Duschraum sowie ein Büro eingebaut haben. Doch das dementiert der Eigentümer als Zeuge. „Ich habe ihm keinen Auftrag erteilt“, sagt er. „Auch habe ich keine Kostenvoranschläge der Handwerker erhalten.“ Dass das Grundstück wieder vermietet war, erfuhr der Eigentümer nur durch Zufall.

Zwei weitere Zeugen schildern, dass sie nicht wussten, ob dem Angeklagten das Objekt gehört oder nicht. Einer, der für etwa zehn Monate in einer Halle sein Eigentum gelagert hatte, bezahlte für vier oder fünf Monate mit einem Kasten Bier und für eine ebenso lange Zeit mit zehn Euro monatlich.

Das Verfahren wird fortgesetzt. Dann werden weitere Zeugen gehört, unter anderem der Mieter einer Garage, der zur Verhandlung nicht erschienen ist.