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Menschen helfen im Ehrenamt

Die Caritas hat ein Büro in Döbeln. Dort berät sie Menschen sie Menschen zum Hospizdienst. Und sie bietet Familien Hilfe an.

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© Dietmar Thomas

Von Jens Hoyer

Döbeln. Am Mittwoch hatte die Caritas in ihren Räumen an der Kreuzstraße ein volles Haus. Zu einem Vortrag über Demenz und Diabetes hatten sich viele Leute angemeldet. „Wir mussten einigen zum Schluss wieder absagen“, sagte Doris Walther, die beim Caritasverband für das Dekanat Meißen den Fachbereich Leben und Wohnen im Alter leitet. Im Mai war die Caritas erst in die Räume eingezogen. Das hat sich gelohnt, schätzte die Leiterin ein. „Der Aufsteller auf der Straße zieht die Leute an. Auch unsere ehrenamtlichen Helfer kommen öfter vorbei.“ In Döbeln ist die Caritas seit mehreren Jahren auf zwei Feldern aktiv. Sie betreibt Palliativberatung und ambulante Hospizarbeit. Und sie betreut zeitweise pflegebedürftige Menschen zu Hause, um die Angehörigen zu entlasten.

Sowohl die Sterbebegleitung als auch der Entlastungsdienst wird von ehrenamtlichen Mitarbeitern abgesichert. Die Caritas bildet diese Menschen selbst aus. „Unsere Kurse sind immer voll“, sagte Doris Walther. Vor allem ältere Menschen jenseits der 50 interessierten sich für diese ehrenamtliche Arbeit. Das sei ein Alter, in dem viele Menschen mit dem Thema Pflege und Sterben in Berührung kommen. „So ein Kurs ist ja auch eine Lebensschule“, sagte Doris Walther.

Auf etwa 20 ehrenamtliche Mitarbeiter für den ambulanten Hospizdienst und etwa die gleiche Anzahl für die Pflegeentlastung kann der Caritasverband in der Region zurückgreifen. Die ehrenamtlichen Helfer sind im Durchschnitt einmal pro Woche im Einsatz. „Viele sind noch berufstätig“, sagte Doris Walther. Für den ambulanten Hospizdienst gehen sie in Pflegeheime, Krankenhäuser und in die Familien. „Viele Menschen wollen ja zu Hause sterben“, so die Leiterin. „Es ist vor allem nötig, den Menschen Zeit zur Verfügung zu stellen, mit ihnen zu sprechen oder auch mal mit ihnen zu schweigen.“ Für die Angehörigen sei diese Betreuung genau so wichtig. „Die haben häufig Probleme und plagen sich mit Zweifeln, ob sie genug für ihren Angehörigen getan und alles richtig gemacht haben. Für uns ist das viel einfacher. Wir haben das Vorwissen, das diesen Menschen fehlt.“ Der Hospizdienst sei viel weniger heroisch, als das oft dargestellt wird, sagte Doris Walter. „Wir bekommen ja sehr viel Dankbarkeit zurück.“