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Meißen will drei Häuser an der Fährmannstraße sanieren

Zudem soll ein Neubau mit Familienwohnungen eine mögliche Baulücke schließen.

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© dpa

Von Marcus Herrmann

Meißen. Auf Initiative der SEEG hatte sich im Frühjahr eine Arbeitsgruppe gegründet, um eine tragfähige städtebauliche Lösung für die Häuserzeile Fährmannstraße 1 bis 5 zu erarbeiten. Lange schien ein kompletter Abriss möglich. Dagegen regte sich Widerstand. Darum hatten Mitarbeiter des Denkmalschutzes, der Unteren Kreis-Naturschutzbehörde, vom Meißner Bauamt und die Meißner Architekten Knut Hauswald und Stephan Rex zuletzt mehrfach die Häuser begutachtet und Konzepte für immobilienwirtschaftliche Belange wie Hochwasser- und Denkmalschutz entworfen. Was ist dabei herausgekommen?

Die Idee: Nummer 1-3 sanieren, Keller und Erdgeschoss flutsicher machen.
Wie die Arbeitsgruppe im Bauausschuss vergangene Woche vorstellte, sollen die denkmalgeschützten Häuser 1 bis 3 an der Fährmannstraße saniert werden. Nach Betrachtung der Keller und Erschließungsbedingungen zur Straße hin, sagte SEEG-Chefin Birgit Richter, würden Möglichkeiten zur Anbindung in Richtung Triebisch mit der Landestalsperrenverwaltung geprüft. Die Idee der Triebischterrassen von 2016 samt großer Wassertreppe und dem Abriss von vier Häusern ist vom Tisch. Im Keller soll wegen der Nähe zum Fluss keine Technik verbaut und die Nutzungsmöglichkeiten stark eingeschränkt werden. Eine komplette Überbauung ist möglich. Im Erdgeschoss, so Birgit Richter, würden keine Wohnungen entstehen.

Die Umsetzung: Hinterhäuser werden abgerissen, Denkmäler gesichert.
Einige der zu erhaltenen Häuser weisen Risse in ihrer Substanz auf. Deshalb sind in diesem Jahr Sicherungsarbeiten vorgesehen. Danach, also 2019, soll ein Investor gesucht werden, der möglichst zusammen den Abriss der Häuser 4-5 und die Sanierung der anderen drei übernimmt. Klappt es, könnte in zwei Jahren der Abriss beginnen, sowie die Sanierung starten. Die entstandene Lücke soll laut Richter und Knut Hauswald durch einen Neubau der SEEG geschlossen werden. Dieser könnte 2023 fertiggestellt sein und vor allem Wohnraum für größere Familien (4- und 5-Raum) bereitstellen. Zur Finanzierung sei der durch das Städteumbauprogramm „Meißen links der Elbe“ gestellte Rahmen hilfreich.

Die städtebaulichen Grundsätze: Räume nutzen, Denkmale revitalisieren.
Laut Dombaumeister Knut Hauswald gehe es bei der Konzeption darum, die geschlossene, straßenbegleitende Bebauung beizubehalten. Deshalb die Idee mit dem Lückenschluss durch einen Neubau. Wegen ihres Zustandes müssten die Denkmalhäuser revitalisiert werden. „So ist unter anderem eine Balkonergänzung an den Häusern zur Triebisch hin gewollt.“ Die Häuser 4 und 5 seien entlang des Ufers zur Triebisch zu entkernen und dieses Areal als wohnungsnaher, privater Freiraum oder für Stellplätze zu gebrauchen.

Anforderungen des Denkmalschutzes: Einfahrt statt Hinterhaus möglich.
Die Begehungen der Denkmalschützer haben den Erhalt der großen Häuser (Blockrand 1 bis 3) nahe gelegt. Diese können denkmalgerecht saniert, die bestehenden Keller überbaut werden. Die hintere Reihe (4 und 5) kann abgerissen werden. Auch sei es wohl möglich, in der entstehenden Lücke eine Einfahrt zum Neubau-Grundstück anzulegen, erläuterte die SEEG-Chefin. Der Neubau soll aus Stahlbeton gefertigt werden und einen begrünten Innenhof erhalten. Um eine optimale Fassadenform zu finden, sei ein Architekturwettbewerb sinnvoll. Im Erdgeschoss sei der Einzug eines Gewerbetreibenden erwünscht. Aus Sicht der Stadtentwicklungsgesellschaft würde man mit dem Neubau den gefragten Sektor großen Wohnraums für Familien bedienen und die Triebischvorstadt als Wohnstandort aufwerten.