Elke Görlitz und Linda Barthel
Region Döbeln. Bei dem schweren Unwetter, das am Sonnabend über die Region Döbeln hinweggezogen ist, sind mindestens drei Personen verletzt worden. Binnen kurzer Zeit standen in Döbeln mehrere Straßen unter Wasser. Feuerwehr, Technisches Hilfswerk , aber auch weitere Helfer fischten in der Schlammbrühe, um die verstopften Einläufe zu heben. Ein Helfer ist dabei von einem Auto angefahren und leicht verletzt worden. Jana Ulbricht, Sprecherin der Polizeidirektion Chemnitz–Erzgebirge bestätigte, dass der 51-jährige Passant von einem Opel erfasst und danach ambulant in einer Klinik behandelt wurde.
Im Schweimnitz prallte ein Pkw gegen einen umgestürzten Baum. Zwei Insassen wurden bei der Kollision leicht verletzt. Auf der B 169 in Höhe des Abzweigs nach Noschkowitz blockierte Ulbricht zufolge ein umgestürzter Baum die Fahrbahn, mit dem ebenfalls ein Pkw kollidierte. Verletzt wurde dabei niemand. Wegen der Aufräumarbeiten war die B 169 etwa bis 22 Uhr gesperrt.
Unwetter über der Region Döbeln
An der Oschatzer Straße in Döbeln mussten mehrere Kinder aus einer Laube gerettet werden. Die Zwei- bis Vierjährigen waren von einer Schlammlawine eingeschlossen. „Die Rettung der Kinder war unser dramatischster Einsatz“, sagte Einsatzleiter Steffen Janasek. Mit 70 Einsatzkräften war die Döbelner Feuerwehr – unterstützt von zehn Helfern des THW – von 20 bis 6 Uhr an 88 Einsatzstellen im Stadtgebiet und den Ortsteilen unterwegs.
Durch den heftigen Regen verstopften auch die Wassereinläufe im Außengelände des Döbelner Stadtbades. Es kam zu einem Rückstau, weil das Wasser nicht mehr abfließen konnte. Das Wasser stand im Saunagarten etwa 20 Zentimeter hoch, so Schwimmmeisterin Silvia Schlegel. Und es drückte in die Sauna und die Technikräume, weshalb kurzzeitig der Strom ausfiel. Noch in der Nacht begannen die Mitarbeiter mit dem Aufräumen. In den Morgenstunden ging es dann gleich weiter, auch Bürgermeister Hans-Joachim Egerer (CDU) und Stadtwerke-Mitarbeiter waren vor Ort, um zu helfen.
Besonders schwer wüteten die Gewitter auch im Vogtland und der Oberlausitz. In Erlbach an der deutsch-tschechischen Grenze fielen innerhalb von zwei Stunden 67 Liter Regen pro Quadratmeter, wie der Deutsche Wetterdienst in Leipzig mitteilte. Allein in einer Stunde seien es 45 Liter gewesen.
Indes sind die nächsten Unwetter auf dem Weg. Laut Deutschem Wetterdienst sind am Sonntag gebietsweise starke Gewitter mit Starkregen, kleinkörnigem Hagel und Windböen um die 55 km/h sehr wahrscheinlich. Lokal könnte es auch zu schweren, unwetterartigen Gewittern mit heftigem Starkregen, Sturmböen um die 70 km/h und Hagel kommen. Auch extrem heftiger Starkregen mit mehr als 40 l/qm in kurzer Zeit sei nicht ausgeschlossen. (mit dpa)
Aktuelle Wetterwarnungen: Deutscher Wetterdienst