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Mehrere Verletzte nach Unwettern

Sachsen ist erneut von Unwettern getroffen worden. In Döbeln waren viele Straßen überflutet. Mehrere Personen wurden verletzt, darunter ein Helfer. Auch im Vogtland und in der Oberlausitz wüteten Gewitter. Und die nächsten Unwetter sind schon auf dem Weg.

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© Dietmar Thomas

Elke Görlitz und Linda Barthel

Region Döbeln. Bei dem schweren Unwetter, das am Sonnabend über die Region Döbeln hinweggezogen ist, sind mindestens drei Personen verletzt worden. Binnen kurzer Zeit standen in Döbeln mehrere Straßen unter Wasser. Feuerwehr, Technisches Hilfswerk , aber auch weitere Helfer fischten in der Schlammbrühe, um die verstopften Einläufe zu heben. Ein Helfer ist dabei von einem Auto angefahren und leicht verletzt worden. Jana Ulbricht, Sprecherin der Polizeidirektion Chemnitz–Erzgebirge bestätigte, dass der 51-jährige Passant von einem Opel erfasst und danach ambulant in einer Klinik behandelt wurde.

Im Schweimnitz prallte ein Pkw gegen einen umgestürzten Baum. Zwei Insassen wurden bei der Kollision leicht verletzt. Auf der B 169 in Höhe des Abzweigs nach Noschkowitz blockierte Ulbricht zufolge ein umgestürzter Baum die Fahrbahn, mit dem ebenfalls ein Pkw kollidierte. Verletzt wurde dabei niemand. Wegen der Aufräumarbeiten war die B 169 etwa bis 22 Uhr gesperrt.

Seit den Morgenstunden sind Mitarbeiter und Bekannte dabei, das Döbelner Stadtbad zu reinigen.
Seit den Morgenstunden sind Mitarbeiter und Bekannte dabei, das Döbelner Stadtbad zu reinigen. © Dietmar Thomas
Das Wasser hatte in die Sauna und Technikräume gedrückt.
Das Wasser hatte in die Sauna und Technikräume gedrückt. © Dietmar Thomas

Unwetter über der Region Döbeln

In Waldheim hat das Unwetter die Feuerwehr direkt betroffen.
In Waldheim hat das Unwetter die Feuerwehr direkt betroffen.
Das Gerätehaus stand nach dem starken Regen unter Wasser, die Kameraden konnten nicht ausrücken.
Das Gerätehaus stand nach dem starken Regen unter Wasser, die Kameraden konnten nicht ausrücken.
Vor dem Ortseingang Ziegra aus Richtung Waldheim blockiert ein umgestürzter Baum die Fahrbahn.
Vor dem Ortseingang Ziegra aus Richtung Waldheim blockiert ein umgestürzter Baum die Fahrbahn.
Fahrzeuge können aber gerade noch vorbei, auch wenn es aus Richtung Ziegra kommend nicht danach aussieht.
Fahrzeuge können aber gerade noch vorbei, auch wenn es aus Richtung Ziegra kommend nicht danach aussieht.
Nachdem wegen der Wassermassen ein Hang abgerutscht war, musste die Straße zwischen Waldheim und Kriebethal komplett gesperrt werden..
Nachdem wegen der Wassermassen ein Hang abgerutscht war, musste die Straße zwischen Waldheim und Kriebethal komplett gesperrt werden..
Die Dresdner Straße in Döbeln stand am Samstagabend komplett unter Wasser,
Die Dresdner Straße in Döbeln stand am Samstagabend komplett unter Wasser,
Fußgänger konnten die Straße gefahrlos nicht mehr überqueren
Fußgänger konnten die Straße gefahrlos nicht mehr überqueren
Feuerwehreinsatz in der Döbelner St.-Georgen-Straße.
Feuerwehreinsatz in der Döbelner St.-Georgen-Straße.
Auch die Wappenhenschstraße war unpassierbar und wurde für den Verkehr gesperrt.
Auch die Wappenhenschstraße war unpassierbar und wurde für den Verkehr gesperrt.
In Simselwitz hat das Unwetter ebenfalls deutliche Spuren hinterlassen.
In Simselwitz hat das Unwetter ebenfalls deutliche Spuren hinterlassen.
Auch nachdem das Unwetter abgezogen ist, liegt an manchen Straßenrändern noch eine Hagelschicht.
Auch nachdem das Unwetter abgezogen ist, liegt an manchen Straßenrändern noch eine Hagelschicht.
Die  Sankt-Georgen-Straße in Döbeln ist komplett überflutet.
Die Sankt-Georgen-Straße in Döbeln ist komplett überflutet.
Ein Auto kämpft sich über die Leipziger Straße in Döbeln.
Ein Auto kämpft sich über die Leipziger Straße in Döbeln.
Im Ort Jahna  versuchen Feuerwehrleute an der Jahnaer Hauptstraße die Fluten mit Sandsäcken von den Häusern fern zu halten.
Im Ort Jahna versuchen Feuerwehrleute an der Jahnaer Hauptstraße die Fluten mit Sandsäcken von den Häusern fern zu halten.
Allerdings waren die Wassermassen zu stark.
Allerdings waren die Wassermassen zu stark.
Viele Grundstücke wurden überflutet, das Wasser drang in diie Häuser ein und ließ viel Schlamm zurück.
Viele Grundstücke wurden überflutet, das Wasser drang in diie Häuser ein und ließ viel Schlamm zurück.
Nicht viel besser erging es den Bewohnern der Sankt-Georgen-Straße in Döbeln.
Nicht viel besser erging es den Bewohnern der Sankt-Georgen-Straße in Döbeln.
Nach heftigen Regenfällen und Hagelschauern bahnte sich das viele Wasser seinen Weg durch Döbeln.
Nach heftigen Regenfällen und Hagelschauern bahnte sich das viele Wasser seinen Weg durch Döbeln.
Für Autos wurde es auf Döbelns Straßen schwierig, voran zu kommen ohne geflutet zu werden.
Für Autos wurde es auf Döbelns Straßen schwierig, voran zu kommen ohne geflutet zu werden.
Helfer schippen Schlamm.aus den Häusern entlang der St-Georgen-Straße in Döbeln
Helfer schippen Schlamm.aus den Häusern entlang der St-Georgen-Straße in Döbeln
Das ganze Ausmaß der Unwetterschäden war am Samstagabend noch nicht auszumachen.
Das ganze Ausmaß der Unwetterschäden war am Samstagabend noch nicht auszumachen.

An der Oschatzer Straße in Döbeln mussten mehrere Kinder aus einer Laube gerettet werden. Die Zwei- bis Vierjährigen waren von einer Schlammlawine eingeschlossen. „Die Rettung der Kinder war unser dramatischster Einsatz“, sagte Einsatzleiter Steffen Janasek. Mit 70 Einsatzkräften war die Döbelner Feuerwehr – unterstützt von zehn Helfern des THW – von 20 bis 6 Uhr an 88 Einsatzstellen im Stadtgebiet und den Ortsteilen unterwegs.

Durch den heftigen Regen verstopften auch die Wassereinläufe im Außengelände des Döbelner Stadtbades. Es kam zu einem Rückstau, weil das Wasser nicht mehr abfließen konnte. Das Wasser stand im Saunagarten etwa 20 Zentimeter hoch, so Schwimmmeisterin Silvia Schlegel. Und es drückte in die Sauna und die Technikräume, weshalb kurzzeitig der Strom ausfiel. Noch in der Nacht begannen die Mitarbeiter mit dem Aufräumen. In den Morgenstunden ging es dann gleich weiter, auch Bürgermeister Hans-Joachim Egerer (CDU) und Stadtwerke-Mitarbeiter waren vor Ort, um zu helfen.

Besonders schwer wüteten die Gewitter auch im Vogtland und der Oberlausitz. In Erlbach an der deutsch-tschechischen Grenze fielen innerhalb von zwei Stunden 67 Liter Regen pro Quadratmeter, wie der Deutsche Wetterdienst in Leipzig mitteilte. Allein in einer Stunde seien es 45 Liter gewesen.

Indes sind die nächsten Unwetter auf dem Weg. Laut Deutschem Wetterdienst sind am Sonntag gebietsweise starke Gewitter mit Starkregen, kleinkörnigem Hagel und Windböen um die 55 km/h sehr wahrscheinlich. Lokal könnte es auch zu schweren, unwetterartigen Gewittern mit heftigem Starkregen, Sturmböen um die 70 km/h und Hagel kommen. Auch extrem heftiger Starkregen mit mehr als 40 l/qm in kurzer Zeit sei nicht ausgeschlossen. (mit dpa)

Aktuelle Wetterwarnungen: Deutscher Wetterdienst