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Was die Medinger wollen

Die Einwohner sehen Nachholbedarf bei den Themen Sport, Jugend und Einkaufen. Das Gewerbegebiet sollte besser vermarktet werden.

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© Thorsten Eckert

Von Nadine Steinmann

Medingen. Die Großgemeinde Ottendorf-Okrilla mit ihren Ortsteilen Hermsdorf, Grünberg, Medingen und Ottendorf lässt seit diesem Jahr ein Ortsentwicklungskonzept erstellen. Dieser Aufgabe hat sich das Radeberger Planungsbüro Schubert gewidmet. Das Konzept, das im Sommer des kommenden Jahres fertiggestellt sein soll, ist ein Leitfaden für die künftige Entwicklung der Gemeinde. Dabei sollen Themen wie Tourismus, Bildung, Verkehr, Wirtschaft oder Städtebau eine wichtige Rolle spielen. Im Rahmen von Workshops konnten die Bürger der Ortsteile ihre Ideen und Anregungen einbringen sowie auf Stärken und Schwächen hinweisen. Die Ergebnisse der Workshops stellt die Sächsische Zeitung im Rahmen einer kleinen Serie vor. Heute geht es mit dem Ortsteil Medingen weiter:

Öffentlicher Personennahverkehr und Radwegnetz müssen ausgebaut werden.

Bei diesem Thema sehen die Medinger besonders viel Nachholbedarf. Die Busse sollten in ihren Augen häufiger fahren und der Bau von Wartehäuschen sei überfällig. Zudem wünschen sich die Medinger eine Verbindung nach Dresden sowie einen sogenannten Bürgerbus, der die Ottendorfer Ortsteile miteinander verbindet. Zusätzlich fordern auch die Medinger – wie bereits die Grünberger und Hermsdorfer – den Ausbau des Radwegnetzes innerhalb der Gemeinde.

Brachen beseitigen und neuen Wohnraum schaffen.

Im Rahmen des Ortsentwicklungskonzeptes hat die Gemeindeverwaltung bereits ein Brachenkonzept erstellt. Aus dem Ortsteil Medingen wurden drei Ruinen aufgenommen: Die ehemalige Papierfabrik, das alte Prüfgerätewerk sowie das Wohnhaus an der Hauptstraße 15. Zumindest bei den beiden Letztgenannten steht auch das Schaffen von Wohnraum zur Diskussion. Ein Thema, das die Medinger ebenfalls beschäftigt. Deswegen schlagen die Medinger unter anderem auch vor, entlang der Weixdorfer Straße Reihen- oder Mehrfamilienhäuser zu bauen.

Das Gewerbegebiet effektiv nutzen und den Einzelhandel ausbauen.

Der Ortsteil Medingen hat ein kleines Gewerbegebiet am Eichelberg. Hier sind Firmen wie Lumos Lichttechnik, Franke Maschinenbau oder Schulze Werkzeugbau angesiedelt. Die noch vorhandenen Flächen müssen nach Ansicht der Medinger gut vermarktet werden. Außerdem sehen die Bürger, die an dem Workshop zur Ortsentwicklung teilgenommen haben (in Medingen war dieser ausgebucht!), in diesem Bereich die Möglichkeit, den Einzelhandel auszubauen. So stand an jenem Abend unter anderem der Bau eines Supermarktes am Eichelberg zur Diskussion.

Die Themen Sport und Jugend haben in den letzten Jahren gelitten.

Vor allem der Jugendclub bereitet den Medingern Sorgen. Zwar sind die Räumlichkeiten vorhanden, doch diese müssten dringend saniert werden, damit der Jugendclub auch länger als die wenigen Stunden am Freitag und Sonnabend öffnen kann. Doch nicht nur der Jugendclub, sondern auch der gesamte Bereich drumherum ist nach Ansicht der Medinger verschenktes Potenzial. So können sich die Bürger einen neuen Volleyballplatz neben dem Tennisplatz vorstellen. Ebenso wünschen sie sich einen Bolzplatz und eine Skateranlage für die Jugendlichen. Den Fußballverein neu aufzubauen ist ein weiteres Ziel im Rahmen des Ortsentwicklungskonzeptes.

Soziale Infrastruktur muss ausgebaut werden.

Auch in diesem Bereich wollen die Medinger aufholen. So müssen mehr Krippenplätze entstehen und die seit Jahren geplante Mediathek endlich realisiert werden. Zudem wünschen sich die Medinger eine alters- und behindertengerechte Arztstation.

Und was läuft eigentlich gut in Medingen?

Positiv haben die Bürger die gute Anbindung an die Autobahnen 4 und 13 bewertet. Zudem sind die Bürger mit der Medien- und Breitbandversorgung zufrieden. Stolz sind die Medinger ebenfalls auf ihre gepflegte Ortsansicht, die schönen Wohngebiete und den Zustand der Freiflächen. Weiterhin positiv sind die noch vorhandenen Baulücken.