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Markt 13 öffnet wieder

Antje Markowsky setzt die bewegte Geschichte des einstigen Zittauer Phono-Klubs fort. Rein dürfen nur Volljährige.

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© Matthias Weber

Von Mario Heinke

Zittau. Am Sonnabend startet ab 21.30 Uhr im „Club Markt 13“ anlässlich der Wiedereröffnung des Lokals im Kellergewölbe eine „Openingparty“ für Gäste ab 18 Jahre. Ausweis nicht vergessen! Musik querbeet liefert DJ Halbsteiv bis Sonntagmorgen um fünf.

„Drei Mädels“ eröffnen den Klub unterm Markt wieder. Antje Markowsky hat sich als Geschäftsführerin den Hut aufgesetzt. Gemeinsam mit zwei Freundinnen und viel Frauenpower will sie den Klub künftig im Nebengewerbe betreiben. Der vormalige Inhaber und Musiknacht-Veranstalter Bernd Proske gab die Lokalität bereits im Mai ab, seither blieben die Türen verschlossen. In den vergangenen Wochen ist in den Gewölben unter dem Markt so einiges passiert. Elektro- und Lüftungsanlage wurden erneuert, die Wände sind frisch gemalert und die Räume neu dekoriert. Neue Fluchtwege sind markiert und neue Technik ist verbaut. Mehr möchte Antje Markowsky noch nicht verraten, damit die Überraschung bleibt. Die 32-Jährige kennt sich aus, denn sie stand in den vergangenen sechs Jahren hinter der Bar und hält das Gemäuer für „eine der geilsten Partylocations in Zittau“. Sie besitzt ziemlich klare Vorstellungen davon, was gut laufen könnte und was nicht. Mit den Betreibern des Jam, des Volkshauses und des Starclubs stehe sie in Kontakt, um Überschneidungen bei den Terminen zu vermeiden, erzählt sie.

Die „drei Mädels“ wollen es langsam angehen und planen mit drei Veranstaltungen im Monat. Die Eintrittspreise sollen den Geldbeutel kaum belasten und Studenten dürfen schon ab 2,50 Euro hinein. Je nach Veranstaltung kann es aber Abweichungen geben. „Wir bleiben underground, aber chic“, sagt Antje Markowsky. Zur Palette gehören jeweils eine Motto-Party für Gäste über 18 Jahre, eine Studenten- und eine Gothic-Party. Die Gewölbe unterm Markt können auch für private Feiern, Abschlussfeiern oder von DJs angemietet werden, so die Zittauerin. Anders als früher wird das Lokal grundsätzlich von Security-Mitarbeitern überwacht, um die Sicherheit zu allen Zeiten sicherstellen zu können. Geht das Konzept der drei jungen Frauen auf, kann die lange Party-Geschichte im Keller des Marktes 13 fortgesetzt werden. 1999 bauten drei Chemnitzer den Keller aus und eröffneten eine Diskothek mit dem Namen „Phono“. Zur Eröffnung wurden sie von Gästen regelrecht überrannt. Anfänglich war das Lokal außer montags noch täglich ab 19 Uhr geöffnet. Trotzdem brachte es den Betreibern kein Glück. In den folgenden Jahren wurde es ruhiger. 2003 feierten finstere Gestalten eine transsylvanische Party nach der „Rocky Horror Show“ im Theater. 2006 wurde aus dem „Phono“ das „Zero“, zwei Jahre später eröffneten eine Heimkehrerin und ein Luxemburger die Kneipe „Zum Henker“. Im Jahre 2010 übernahm Bernd Proske den Klub unter dem letzten Namen „Paschka’s Neo“. 2011 gab die aus DDR-Zeiten bekannte Sängerin Regina Thoss im Keller ein Gastspiel. Im Oktober 2017 beginnt ein neues, ein weibliches Kapitel.