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Marion Junge tritt als OB-Vize zurück

Das Verhältnis der Linken-Landtagsabgeordneten zum Kamenzer Oberbürgermeister Roland Dantz ist zerrüttet. Sie spricht von Diffamierungen.

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© Archivfoto: Matthias Schumann

Kamenz. „Mit sofortiger Wirkung“ ist die Vorsitzende der Linken-Stadtratsfraktion Marion Junge am späten Mittwochabend als ehrenamtliche Stellvertreterin des Oberbürgermeisters zurückgetreten. In ihrem Statement spricht die Landtagsabgeordnete von „öffentlichen Diffamierungen“ seitens des OB gegenüber ihrer Person und einer „nicht vorhandenen Zusammenarbeit“, die offenbar schon länger beklagt wird.

„Trotz politischer Meinungsverschiedenheiten und Kritik erwarte ich von Ihnen Achtung, Wertschätzung und offene Gespräche auf Augenhöhe“, schreibt Junge an die Adresse des OB. „Mein Anliegen ist seit 1990, mich im Sinne der Stadt zu engagieren und auch unbequeme Fragen zu stellen.“ Die Auseinandersetzung am Mittwoch (nicht im öffentlichen Teil des Stadtrates - d.R.) und Vorwürfe im Ältestenrat hätten ihr zum wiederholten Mal gezeigt, dass der OB seine Position ausnutze und mit unfairen Mitteln unbequeme Fragen oder Anträge nicht zulasse. „Ich lasse mich nicht weiter von Ihnen vor dem Ältestenrat oder auf Einwohnerversammlungen diffamieren. Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit sieht anders aus!“

OB Roland Dantz zeigte sich gegenüber SZ „vollkommen überrascht“ von dem Rücktritt. Dass er und andere im Ältestenrat aber „unfaire Mittel“ anwenden, um Anträge von Fraktion oder Stadträten abzuwürgen, stimme in keinem Fall. „Wenn es aber um Kritik an Frau Junge geht, die sie für sich generell ausschließen wolle, dann ist auch ein OB mit seinem Latein am Ende“, so Dantz. (SZ)