Merken

Mädchen kämpfen für Sportplätze

Zwei Schülerinnen zeigen, dass sich Engagement lohnt. Ihr Veto bei der Stadt brachte zumindest einen kleinen Erfolg.

Teilen
Folgen
© Christian Juppe

Von Niklas Hartwich

Alina Sehmeiß und Vanessa Großer spielen gerne Basketball. Das wollen die 16- und 17-Jährigen auch in ihrer Freizeit. „Wir haben uns überlegt, wo wir spielen können und sind darauf gekommen, dass wir keinen Platz in unserer Nähe haben“, sagt Alina. Die Plätze der Schulen sind nachmittags geschlossen und die einzige Möglichkeit in der Nähe, im Waldpark, ist heruntergekommen und nicht bespielbar.

Daher setzen sich die Schülerinnen mit der Jugendorganisation Straßenkreuzer zusammen und überlegen, wie sie das ändern können. Die einzige Möglichkeit ist die Öffnung von Schulsportplätzen und die Instandsetzung des Sportplatzes im Waldpark. Neue Fußballtore, Basketballkörbe, einen Belag, aber auch Tischtennisplatten und Sitzmöglichkeiten wünschen sie sich. Es sollte für jeden etwas dabei sein.

Deshalb reichen sie eine Petition bei der Stadt ein. Unterschriften sammeln sie in Geschäften und Schulen. Viele sind von der Idee begeistert. In zwei Monaten kommen über 1 500 Unterschriften zusammen. Im Juni 2017 wird die Petition eingereicht. Es ist eine von 36 in dem Jahr. Dann heißt es: drei Monate warten. Sie werden eingeladen und stellen ihre Forderungen im zuständigen Ausschuss vor. „Alle waren sehr begeistert“, berichtet Vanessa. Trotzdem schickt die Stadt im Januar eine Absage. „Wir haben uns übelst über die Antwort gefreut, und dann kam einfach nur Nö “, stellt Alina enttäuscht fest.

Sie geben trotzdem nicht auf und kämpfen weiter. Monatelang werden sie vertröstet. Erst im August 2018 kommt endlich eine Zusage. Der Sportplatz des Bühlauer Gymnasiums kann nachmittags für Schüler geöffnet werden. Allerdings muss eine Aufsicht vor Ort sein. Und in der Kurparkstraße sollen neue Fußballtore und Basketballkörbe gebaut werden. Gleich am nächsten Tag stehen sie. Aber falsch herum – noch ein Tiefschlag.

Trotzdem sind die Mädchen stolz darauf, etwas erreicht zu haben. Auch wenn sie gemerkt haben, wie viel Zeit es braucht. Gut anderthalb Jahre für einen halb fertigen Sportplatz. Sie wollen nun weiterhin am Ball bleiben. Denn noch immer fehlen der Belag, die Tischtennisplatten und Sitzmöglichkeiten. Mit etwas Glück stehen die eher als in eineinhalb Jahren.