Merken

Machtkampf um Chefposten bei Sparkassenverband

Sachsen darf Vorschläge für den hoch dotierten Posten in Berlin machen – ist sich aber nicht einig.

Teilen
Folgen
© Robert Michael

Leipzig. Um den Chefposten des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) ist in Sachsen ein Machtkampf zwischen den Landkreisen und Großstädten entbrannt: Nachdem der Bautzener Landrat Michael Harig (CDU) bereits vom Landkreistag vorgeschlagen sein soll, bringen ostdeutsche Kommunen jetzt Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) ins Spiel. Die Rückendeckung des sächsischen Städte- und Gemeindetages (SSG) hätte er: Das SSG-Präsidium unterstütze das Ansinnen der Kommunen in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern, Jung vorzuschlagen, erklärte SSG-Geschäftsführer Mischa Woitscheck. Eine offizielle Nominierung gibt es es jedoch bisher nicht.

Kandidat eins für den OSV-Posten: Bautzens Landrat Michael Harig.
Kandidat eins für den OSV-Posten: Bautzens Landrat Michael Harig. © Uwe Soeder

Das hoch dotierte Amt des Geschäftsführenden OSV-Präsidenten in Berlin ist ab Juni nächsten Jahres neu zu besetzen. Die Dienstzeit von Amtsinhaber Michael Ermrich (CDU), früher Landrat des Landkreises Harz, würde dann ablaufen. Nun steht Sachsen eine Art Vorschlagsrecht zu – doch es fehlt im Freistaat an Einigkeit. Jung bestätigte am Dienstag auf Anfrage die Gerüchte um seine Personalie: „Ja, diesen Vorschlag gibt es – so, wie es immer wieder Anfragen auch in den letzten Jahren gab“, sagte Jung. Dennoch hält er sich alle Türen offen: „Das muss immer wohl bedacht sein und in den nächsten Wochen geprüft werden“, fügte Jung an. „Mehr kann ich zurzeit noch nicht sagen.“ Die Würfel könnten schon am Freitag fallen: Dann treffen sich die Präsidenten des Landkreistages und des Städtetages mit ihren Geschäftsführern, um zu vermitteln. Wollen jedoch beide Kandidaten weiterhin um den Sparkassen-Posten kämpfen, könnte ein anderer Kandidat aus einem anderen Bundesland der lachende Dritte sein.

Harig ist bereits ehrenamtlicher Verbandsvorsitzender, ihm werden gute Chancen als Präsident nachgesagt. Allerdings war Harig erst im Sommer 2015 als Landrat bestätigt worden – eine Neuwahl käme der CDU ziemlich ungelegen. Auch die Leipziger SPD träfe ein vorzeitiger Weggang des Stadtoberhauptes völlig überraschend. Bisher hatte der 60-Jährige Jung stets betont, zur Wahl 2020 noch einmal antreten zu wollen. Doch für das Amt des Sparkassen-Präsidenten wird ein Salär von 400 000 bis 500 000 Euro genannt. (heit)