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Lustige Floßregatta

Badengehen im Arnsdorfer Karswaldbad war, ist und bleibt etwas ganz Besonderes.

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© Bernd Goldammer

Von Bernd Goldammer

Arnsdorf. Drei tolle Tage haben die ganze Gemeinde auf die Beine gebracht. Freitagabend startete das diesjährige Badfest im Arnsdorfer Karswaldbad. Basspirin heißt die Techno Electro-House Party, mit der das Festgeschehen begann. „Etwa 150 Gäste waren da, es war eine schöne Sommernacht, für die sich der Aufwand gelohnt hat“, so Ronny Hupel, der 2. Vorsitzenden des Arnsdorfer Badvereines.

Bernd Michaliks ungarische Gulaschsuppe war der Renner.
Bernd Michaliks ungarische Gulaschsuppe war der Renner. © Bernd Goldammer
Das Floß des Arnsdorfer Karnevalclubs wurde wieder Publikumsliebling. Das Thema der kommenden Saison war auch zu sehen.
Das Floß des Arnsdorfer Karnevalclubs wurde wieder Publikumsliebling. Das Thema der kommenden Saison war auch zu sehen. © Bernd Goldammer
Moderator Olaf Umlauft begeisterte etwa 400 Gäste.
Moderator Olaf Umlauft begeisterte etwa 400 Gäste. © Bernd Goldammer

Der Sonnabend begann mit einem zünftigen Flohmarkt – und gleich danach startete das 3. Bad Steel Dart Open. Nach Sonnenuntergang begann eine Neunziger- Jahre-Party. Bei DJ Legende Olaf Umlauft liefen die Fäden zusammen. Es wurde bis weit in die Nacht hinein gefeiert. Und auch hier hatte der Regen den Badfreunden keinen Strich durch die Rechnung gemacht. Denn nach wie vor wird jeder Cent an Überschuss für den Erhalt des alten Karswaldbades gebraucht. Seit 1934 steht es nun schon an dieser Stelle. Geplant wurde es 1932. Es hat schwierige Zeiten gesehen und irgendwie immer durchgehalten. Mit dem neuen Jahrtausend kamen dann die Sorgen. Finanziell steht das Bad auf wackligen Füßen. Geld gibt es von der Gemeinde und aus Spenden der Bevölkerung. Der Eintrittspreis ist niedrig, damit sich jede Familie den Badbesuch leisten kann.

Dafür engagieren sich zahlreiche Einwohner. Weil das Karswaldbad für sie mehr ist, als ein Freibad. Hier haben sie die Sommer ihrer Kindheit verbracht. Zu Arnsdorf gehöre auch in modernen Zeiten ein Freibad, finden sie und klotzen ran. Dafür gibt es von allen Seiten Beifall. Um die Finanzen der Gemeinde war es nie besonders gut bestellt. Doch die Arnsdorfer finden zueinander. Das Karswaldbad hat sich inzwischen zu einem ganzjährigen Mittelpunkt des Kulturlebens der Gemeinde entwickelt.

Damit gehört es – besonders in den Sommermonaten – zu den Trümpfen für Lebensqualität. In der Vorweihnachtszeit wird hier seit mehreren Jahren der Zipfelmützenmarkt abgehalten. Im vergangenen Winter gab hier sogar mal einen besonderen Ausnahmezustand. Das Arnsdorfer Badewasser wurde zu Löschwasser, weil zahlreiche Feuerwehren der Region bei eisiger Kälte um ein Arnsdorfer Mehrfamilienhaus kämpften.

Höhepunkt des alljährlichen Badfestes ist eine Floßregatta im Schwimmerbecken. Elf Vereine und Privatpersonen gingen an den Start. Favorit war der Karnevalsclub, aber auch die Jugendclubs bauen für diese Regatta stets besonders lustige Fantasie-Flöße. Vor einigen Jahren ging sogar die britische Königin baden. Mit eigener roter Telefonzelle, um notfalls sofort die Arnsdorfer Feuerwehr anrufen zu können. Was sollte es diesmal sein? Die Gerüchteküche brodelte, aber auch die Eventualitäten fallen unter die Schweigepflicht. Wegen der Spannung. Dabei weiß eigentlich jeder Rödertaler, dass der Arnsdorfer Karnevalsclub stets ein Floß in das berühmte Badewasser lässt, auf dem das Thema der kommenden Karnevalssaison steht. Was wird besonderer Blickfang sein? Wer die Floßregatta gewinnt, entscheidet im Arnsdorfer Karswaldbad allein das anwesende Publikum. Und wieder haben es die Karnevalisten auf Platz eins geschafft. Der 2. Platz ging an die „Die Bierstädter“ aus Radeberg. Etwa 400 Besucher säumten das Schwimmerbecken.