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Luftretter wechseln, Notärzte bleiben

Auf dem Flugplatz Bautzen übernimmt ab Januar die Deutsche Luftrettung. Was ändert sich dadurch?

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© Christian Essler/xcitePRESS

Von Jens Fritzsche

Bautzen. Auch wenn sich wie angekündigt die Farben in Sachen Flugrettung ändern werden, die Ärzte an Bord der in Bautzen stationierten Rettungshubschrauber werden sozusagen „alte Bekannte“ sein.

Am Freitag hatte bekanntlich die Landesdirektion Sachsen mitgeteilt, dass nach der turnusmäßigen Neuausschreibung der Luftrettung in Sachsen ab Januar 2019 auf dem Flugplatz Bautzen in Litten die DRF Luftrettung mit ihren rot-weißen Hubschraubern für die kommenden acht Jahre aktiv sein wird und damit die bisher hier stationierten Luftretter des ADAC ablöst. Neben Bautzen wird die DRF auch in Dresden ansässig sein, der ADAC übernimmt in Leipzig und Zwickau. (SZ berichtete)

Statt der bisher gelben Hubschrauber fliegen die Notärzte dann also in rotweißen zu den Notfällen; und es werden auch künftig die erfahrenen Notärzte des städtischen Klinikums Dresden-Friedrichstadt sein, so Sabine Hunger, die Sprecherin des Klinikums. Auf die Umstellung vom bisherigen zum künftigen Träger der Luftrettung in Bautzen werde man sich in den nächsten Monaten nun gemeinsam mit DRF gut vorbereiten, stellt der Chefarzt der zuständigen Klinik für Notfallmedizin des Dresdner Krankenhauses, Dr. Andreas Nowak, klar. Oberstes Ziel sie auch künftig, keine Ausfallzeiten in der Besetzung des Rettungshubschraubers „Christoph 62“ in Bautzen zuzulassen. Das sei bereits seit 1998 durchgängig gelungen, macht der Chefarzt deutlich. Und versichert: „Das war auch ein wesentlicher Punkt der Ausschreibung und wird selbstverständlich so bleiben!“ Die Luftretter bringen damit auch künftig „Hochleistungsmedizin aufs Land“, betont er. Wobei die Zusammenarbeit zwischen dem Klinikum und der DRF für beide Seiten kein Neuland ist; schon in den vergangenen Jahren besetzten die Mediziner den in Dresden stationierten Rettungshubschrauber der DRF. Und das bleibt ja wie erwähnt auch nach der Neuvergabe der Luftrettung so.

Rund um die Uhr einsatzbereit

Dass die Patienten im Raum Bautzen vom Übergang nichts spüren werden, davon ist auch Dr. Peter Huber überzeugt, einer der beiden Vorstände der DRF Luftrettung. Und er verweist auf „die langjährigen Erfahrungen sowohl im Nachtflug als auch in der Windenrettung“. Auch in Bautzen werde man darauf nun künftig bauen können, betont er. Und verspricht ebenfalls, dass der Bautzener Rettungshubschrauber rund um die Uhr einsatzbereit sein werde. Dafür setze die DRF seit Jahren auf hochmoderne, für den Nachtflug besonders geeignete Hubschrauber und auf hochqualifiziertes Personal, wie der zweite DRF-Vorstandschef Dr. Krystian Pracz anfügt. Der in Dresden stationierte Rettungshubschrauber „Christoph 38“ wird hingegen auch weiterhin von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang als schneller Notarztzubringer und für den Transport von Notfallpatienten in Kliniken bereitstehen, beschreibt er. Der Hubschrauber sei nach der Alarmierung innerhalb von zwei Minuten in der Luft.

Die DRF ist eine deutschlandweit auf die Flugrettung spezialisierte gemeinnützige Organisation. Im vergangenen Jahr flogen ihre Hubschrauber insgesamt 38 476 Einsätze. Gegründet wurde die DRF 1972 auf Initiative der Björn Steiger Stiftung, die unter anderem die Notrufsäulen entlang der Autobahnen aufgebaut hat. Nach eigenen Angaben verfügt die DRF heute an ihren 31 Stationen in Deutschland und Österreich über rund 50 Hubschrauber.