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Lügendetektor – Gefahr oder Chance?

Ein Polygraf sorgte vor einem Jahr für Aufregung am Bautzener Amtsgericht. Am Donnerstag sprechen Experten darüber.

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© Uwe Soeder

Bautzen. Der Befragte schwitzt, der Atem geht schnell, der Blutdruck geht hoch: Hat sich eine Person schuldig gemacht, reagiert der Körper, wenn unangenehme Fragen gestellt werden. Hier setzt der Polygraf, umgangssprachlich als Lügendetektor bekannt, an. Vor einem Jahr sorgte ein solches Gerät für Aufruhr, als Richter Dirk Hertle damit einen Angeklagten entlasten wollte. Am kommenden Donnerstag wird das Gerät noch einmal Thema im Amtsgericht Bautzen – jedoch nicht im Prozess, sondern unter Experten auf dem Podium.

Bei den Tagen der Justiz sprechen Kritiker und Vertreter der Praxis über Chancen und Gefahren der Methode. Was viele nicht wissen: In familienrechtlichen Verfahren ist der Einsatz des Lügendetektors gängige Praxis. Eingeladen sind zum Beispiel Harry Dettenborn, der den Polygrafen im Auftrag von Gerichten einsetzt. Auch ein Kritiker der Praxis, der Kriminalrat Klaus Stüllenberg, wird an der Diskussion teilnehmen. Ob an dem Abend ein Polygraf gezeigt werden kann, ist noch unklar. (SZ/the)

Donnerstag, 25. Oktober, Einlass 18.30 Uhr, Vortragsbeginn 19.00 Uhr, Saal 222 in der Lessingstraße 7

Infos zum Programm:www.justiz.sachsen.de/agbz/