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Lotta erstmals mittendrin

Der Heidenauer Singekreis-Kinderchor feiert 25. Geburtstag. Die Mitglieder wünschen aus diesem Anlass nicht nur für sich selbst etwas.

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© Norbert Millauer

Von Peter Salzmann

Heidenau. Mittwochs im Heidenauer Stadthaus: Fröhliche Kinder treffen sich, Stimmengewirr beherrscht den Raum. Auch Väter und Mütter kommen mit und bringen ihre Töchter und Söhne zur Probe. Manuela Schiller begleitet ihr Töchterchen Lotta. Der niedliche Blondschopf, gerade vier Jahre alt, blickt ein wenig schüchtern. Doch als Axel Langmann das Keyboard anspielt, ist Lotta bei der Sache: „Wenn du glücklich bist, klatsche in die Hände“, singt der Kinderchor – Lotta klatscht mit, blickt nach rechts und links, was die Nachbarn machen – auch Michi, der eigens wegen Lotta einen Stuhl nach links rücken musste. Die Kinder sitzen im Halbkreis. Lotta ist erstmals in der Probe. Doch sie jubiliert, als ob sie schon lange in der ersten Reihe stünde.

Manuela Schuster kümmert sich um die Organisation, rückt die Stühle in die richtige Position. Die 54-jährige Kindergärtnerin resümiert: „Der Kinderchor des Heidenauer Singekreises ist am 1. September vor 25 Jahren gegründet worden. Annemarie und Wilhelm Schulz übernahmen die musikalische Verantwortung. Seit 1993 gehören die Singekreis-Kinder zum öffentlichen Leben in der Stadt.“

15 Auftritte und ein besonderer

Nicht nur die kleine Lotta singt gern, so auch im Kindergarten „Zwergenland“, wo „Manu“ Schuster den „Zwergenchor“ mit der Gitarre begleitet. Der zwölfjährige Paul Elsing, seit zwei Jahren dabei, trällert voller Inbrunst „Der Papagei ein Vogel ist“ am liebsten. Die gleichaltrige Amelie Röder schwört auf den Titel „Der Baum“, denn „ich mag die Melodie und liebe die Natur“. 13 Lenze zählt Lara Cremmling, seit Oktober 2011 im Kinderchor. Sie schwört auf „Mein Schloss“, arrangiert von Chorleiter Axel Langmann nach dem Musical „Les Miserables“. Der Rathener leitet den Chor seit 1995 und will „die Kinder zur Freude am Singen“ begleiten, nicht nur mit dem Keyboard. Manuela Schuster freut sich, dass bisher sechs vom Kinder- in den Erwachsenenchor gewechselt sind. Darunter der jetzt 17-jährige Mike Strohbach. Kathleen Wehling-Werth singt ebenfalls im Singekreis, auch wenn sie als Mutti pausiert.

Zu den Singekreiskindern gehören derzeit 21 Aktive, darunter drei Jungs. Fast 50 Titel gehören zum Repertoire. Jährlich absolvieren die Kinder etwa 15 Auftritte, unter anderem im Betreuten Wohnen, vor Gästen der Heidenauer Partnerstädte, zu Stadtfestumzügen und zu Weihnachten. Dass sich der Chor mit seinen Liedern auch an Rolf Zukowski hält, ist kein Wunder. Der Komponist, Arrangeur und Texter trat 2004 mit den Singekreis-Kindern während seiner Elbtournee auf. Der Meister der fröhlichen und nachdenklichen Kinderlieder, so „Wie gut, dass es die Sonne gibt“ und „Meine Mami“, ist Vorbild für uns, sagt Manuela Schuster. Außerdem bringen die Kinder ihre Lieder mit in den Chor, sodass „uns nie die Ideen ausgehen“, sagt Axel Langmann, der eine Streicherbegleitung für den Zukowski-Titel „Ich schenk dir einen Regenbogen“ aufs Notenpapier gebracht hat.

Mit kindlicher Leidenschaft erhebt der Chor seine Stimmen: „Ihr Großen der Welt, lasst die Sonne immer scheinen. Ihr Großen dieser Welt, der Himmel der sei blau. Lasst Blumen blühn und Lieder klingen … denkt daran: Wir leben nur einmal.“

Das Jubiläum des Kinderchores wird am 29. September, ab 15 Uhr, mit einem Konzert im Heidenauer Gymnasium gefeiert. Mit dabei auch die Großen vom Singekreis sowie der Chor des Gymnasiums unter Leitung von Max Röber.