Merken

Löschteich ist verlandet

Wenn es brennt, sind Helfer auf Wasser von den Fahrzeugen oder aus Bächen angewiesen. Eine Privatinitiative will das ändern.

Teilen
Folgen
© André Braun

Von Heike Heisig

Roßwein/Niederforst. Schlechte Straßen, ein zu langsamer Winterdienst und ein Löschteich, der den Namen überhaupt nicht mehr verdient – die Mängelliste der Einwohner aus Niederforst und den umliegenden Orten liegt inzwischen bei der Stadtverwaltung Roßwein vor. Zur Ortsteilbegehung zu Wochenbeginn (DA berichtete) haben vor allem Reiner Schumann und Dietmar Ehrlich gesagt, wo der Schuh drückt.

„Wo soll das Löschwasser herkommen, wenn es hier bei uns mal brennt?“, wollte Ehrlich von Bürgermeister Veit Lindner (parteilos) wissen. „Zunächst muss Wasser mit den Tanklöschfahrzeugen her“, antwortete der. Danach müsse eine Leitung zu den Bächen in der Nähe gelegt werden. Schneller und einfacher könnten die Feuerwehrleute im Ernstfall agieren, wenn ein Löschteich zu Verfügung stünde. Darüber waren sich der Rathauschef und die Einwohner einig. Daher unterbreiteten Schumann und Ehrlich den Vorschlag, einen „alten“ Löschteich wieder nutzbar zu machen. „Der ist zu DDR-Zeiten im Zuge der Melioration entstanden“, erinnerte sich Landwirt Reiner Schumann. So bezeichnet werden Maßnahmen zur Werterhöhung des Bodens. Das kann sich auf die Be- oder Entwässerung beziehen, eine Drainierung oder Eindeichung von Überschwemmungsgebieten oder auch die Urbarmachung von Ödland sein. „Inzwischen ist der Teich völlig verschlammt, als solcher fast gar nicht mehr zu erkennen“, veranschaulichte Ehrlich. Auf Eigeninitiative habe er sich schon der Weiden an dem Gewässer angenommen, sie einmal zurückgeschnitten. Nun müsse der Schlamm herausgebaggert werden. Sogar das zu übernehmen, dazu würde sich das Duo Schumann-Ehrlich bereiterklären. Für den Schlamm hätten die Landwirtschaftsbetriebe durchaus Verwendung, immerhin sei es zum großen Teil gute Erde, die von den umliegenden Feldern ins Tal geschwemmt wird.

Der Bürgermeister fand nichts, was gegen die Initiative spricht. Er sagte den Männern technische Unterstützung zu. Dieser Tage hat das Bauhofteam in Haßlau etwas zu erledigen, wozu ein Bagger benötigt wird. Der könnte dann im Anschluss in Niederforst zum Einsatz kommen.

Die Löschteiche betriebsbereit zu halten, ist für die Kommune enorm aufwendig. Mancherorts leisten die Feuerwehrleute Erste Hilfe. Nach Wettersdorf rückten Bauhofmitarbeiter zu Reparaturen aus.