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Löbauer produzieren das Steinmetz-Bräu

Die 2018er Edition des besonderen Bieres ist abgefüllt. Anstoßen darf man heute beim Bierfest im Granitdorf Demitz.

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© Steffen Unger

Von Ingolf Reinsch

Demitz. Das Demitzer Steinmetz-Bräu ist wieder da. Ab diesem Freitag ist das Pilsner in den 0,33-Liter-Flaschen wieder zu haben. Wer es trinken möchte, sollte sich beeilen, denn das Kontingent ist begrenzt. Drei Paletten mit je 40 Kästen haben die Demitzer in diesem Jahr geordert. Das sind in der Summe 2 880 Flaschen. Das Spezialbier wird in der Bergquell-Brauerei in Löbau hergestellt und abgefüllt.

Eine Palette bestellte der Demitzer Granitdorfverein. Er richtet an diesem Freitag zum achten Mal das Steinmetzbräufest aus. Was übrig bleibt, wird in den kommenden Wochen bei weiteren Veranstaltungen des Vereins verkauft, sagt dessen Mitglied Martin Grohmann. Zum Beispiel am 9. September, dem Tag des offenen Denkmals, an dem die Demitzer ihr technisches Denkmal „Alte Steinsäge“ öffnen. Einige Kästen dieser ersten Palette nimmt zudem das Gästehaus der Steinmetzschule ab. Die Kästen beziehungsweise Flaschen der anderen beiden Paletten werden im Wölkauer Edeka-Mark verkauft. Allerdings erst nach der „Bierprobe“ am Freitag. Die neue Lieferung reifte im Löbauer Brauereibetrieb in den vergangenen Wochen. Das Bier hält sich bis mindestens Januar nächsten Jahres. „Es ist etwas Besonderes, kein Bier, das man jeden Tag trinkt“, sagt Martin Grohmann. Manch einer hebt einige Flaschen für Weihnachten auf, um sie zu verschenken oder während der Feiertage zu genießen. Rund 17 Euro kostet der Kasten mit 24 Flaschen, inklusive Pfand. Begründet ist das in der Abfüllung, denn das Demitzer Bier hat natürlich sein eigenes Etikett. Die Anlage, mit der moderne Brauereien wie die Löbauer 30 000 Flaschen pro Stunde abfüllen, muss dafür angehalten werden. Außerdem ist das Bier nirgendwo gelistet. Der Getränkehändler bringt es auf einer gesonderten Tour ins Granitdorf. Den Preiskampf von Discountern, die sich bei der Bierwerbung unterbieten, können und wollen die Demitzer nicht mitmachen. Auch das ist ein Grund dafür, weshalb es das Steinmetz-Bräu in der Flasche nur einmal im Jahr gibt. Größere Mengen zu bestellen wäre ein zu großes wirtschaftliches Risiko für den Granitdorfverein und den Marktbetreiber.

Das Steinmetz-Bräu vom Fass kann man dagegen das ganze Jahr genießen. Volker Kmoch, Inhaber von Kmochs Gasthof, schenkt es seit vergangenem Jahr in speziellen Gläsern aus – wahlweise 0,5- und 0,3-Liter. Er ließ dafür mittels Laser das Ortswappen von Demitz-Thumitz samt Viadukt und Klosterberg ins Glas gravieren. Mittlerweile sei bei ihm das Steinmetz-Bräu die Nummer eins, sagt der Gastwirt.

In den Steinbrüchen wurde schon immer Bier getrunken – gegen den Durst und gegen den Staub. Mitten in Demitz am Bahnviadukt erinnert ein großes historisches Bild an diese Zeit. Man sieht darauf Steinarbeiter in geselliger Runde mit einem Kasten Bier. Besucher können sich inmitten der Runde fotografieren lassen. Das historische Foto kann man aber auch ohne Kamera mit nach Hause nehmen. Es ziert das Etikett des Steinmetz-Bräus. Zum achten Mal feiern die Demitzer mit Gästen an diesem Freitag ihr eigenes Bier. Die ersten Jahrgänge kamen aus der Landskron-Brauerei Görlitz, ein süßliches Kellerbier. Dann schwenkten die Demitzer um zum herb-frischen Löbauer Pils.

Bierfest am 10. August, ab 17 Uhr, an der Alten Steinsäge, Schulsteg in Demitz. Für Stimmung sorgt ab 18.30 Uhr die Gruppe „Horjany“