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Leisnig bekommt kaputte Straße

Ob der Tausch ein schlechter wird, das steht immer noch nicht fest. Relativ sicher scheint indes das Übergabedatum zu sein.

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© André Braun

Von Heike Heisig

Leisnig. Schon länger steht fest, dass es Änderungen in der Zuständigkeit für Straßen in und um Leisnig geben wird. Nachdem der Zeitpunkt immer wieder hinausgeschoben worden ist, sagt Nicole Wernicke vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) auf Nachfrage des Döbelner Anzeiger jetzt: „Es ist richtig, dass die Staatsstraße 36 in Leisnig aktuell über die Chemnitzer Straße, die Johannistalstraße und die Friedrich-Naumann-Straße verläuft. Es ist vorgesehen, das Netz zum 1. Januar 2019 neu zu ordnen. Dabei werden die Chemnitzer Straße und Johannistalstraße Ortsstraßen der Stadt Leisnig.“

Damit haben sich die Stadträte schon länger auseinandergesetzt. Sie bewegt vor allem, dass die Kommune bald für eine derart desolate Straße wie die Johannistalstraße verantwortlich sein soll. Bei dieser sehr abschüssigen Verbindung handelt es sich noch um eine Pflasterstraße, die zu großen Teilen einen Asphaltbelag bekommen hat, der sich wegen großer Belastung, Hitze und anderer Umstände größtenteils wieder abgefahren hat. Das hat die Kommune mehrfach beim Lasuv bemängelt, auch, weil sie darin eine Gefahr für die Kraftfahrer sieht. Nach dem Trägerwechsel wäre es dann an der Stadt Leisnig, die Gefahr umgehend zu beseitigen.

Für Bauamtsleiter Thomas Schröder war dieser Grund zur Eile ein Anlass, Fördergeld für den nötigen Ausbau des Johannistales zu beantragen. Den Stadträten musste er aber sagen, dass das nicht möglich gewesen ist. Der Grund: Leisnig ist noch nicht Baulastträger. Ein Antrag auf Zuschüsse kann demnach erst 2019 gestellt werden. Das Lasuv bestätigt, dass nur dieser Weg möglich ist.

Neue Zuständigkeiten für Straßen ab 1. Januar 2019

Trägerwechsel sind keine Seltenheit. Das ergibt dann Sinn, wenn neu gebaute Straßen bisherige Verkehrswege ihn ihrer Bedeutung ablösen, mehr genutzt werden.

Eine Aufwertung, von den Behörden Aufstufung genannt, soll es zum Jahreswechsel für die von der Stadt gebaute Umgehungsstraße zwischen Einmündung Colditzer Straße und Rüdiger-Thiele-Brücke in Fischendorf geben. Dieses Straßenstück wird bis zur Einmündung Chemnitzer Straße (Stadtbad) die S36.

Abgestuft wird die jetzige S36 vom Stadtbad über die Chemnitzer und Johannistalstraße bis zum Olbrichtplatz zur Kommunalstraße in Trägerschaft der Stadt Leisnig und vom Olbrichtplatz bis zur Einmündung Döbelner Straße in Fischendorf zur Kreisstraße (7515) in Trägerschaft des Landkreises Mittelsachsen.

In zwei Abschnitten wird die jetzige Staatsstraße 44 zur 36 beziehungsweise die S 36 zur S 34. Letzteres betrifft die Grimmaer Straße in Fischendorf zwischen der Thielebrücke und dem Abzweig Döbelner Straße. Das Stück zwischen Gewerbegebiet und Stadtbad ist jetzt die S44.

Quelle: Landesamt für Straßenbau und Verkehr

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Leisnig will versuchen, die höchstmögliche Förderquote zu erzielen. Ansonsten müsste die Kommune beim Straßentausch draufzahlen. Denn sie gibt mit der Umgehung zwischen Gewerbegebiet/Colditzer Straße und Thielebrücke eine intakte Straße ab. Erst vor ein paar Jahren hat der Autobahnzubringer auf diesem Abschnitt eine Oberflächenbehandlung erhalten.

Kleinere Mängel in Form von Dellen haben die Stadträte an der äußeren Chemnitzer Straße festgestellt. Die sollten vor einer Änderung der Zuständigkeit beseitigt werden, meinen sie. Für die Straße ist eine Abstufung vorgesehen. Sie soll ebenfalls der Kommune zugeordnet werden, jetzt ist sie Teil der S 36.