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Lauensteins Bad kann wieder öffnen

Es wird immer schwerer, Rettungsschwimmer zu gewinnen. Wie es doch gelungen ist, den Badbetrieb abzusichern.

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© Egbert Kamprath

Von Maik Brückner

Lauenstein. Der Sommer kann kommen. Zumindest in Lauenstein ist man darauf eingestellt, dass den heißen Mai- und Junitagen noch weitere sommerliche Tage folgen. Am Sonnabend öffnet das Stadtbad. Es war ein Kraftakt, sagt Marcel Reuter. Er ist im Altenberger Rathaus für die Sportanlage und die touristische Infrastruktur verantwortlich und kümmerte sich in den letzten Wochen intensiv darum, das Bad öffnen zu können. Denn es wird immer schwerer, Rettungsschwimmer zu gewinnen.

„Das hängt mit der Lage auf dem Arbeitsmarkt zusammen“, mutmaßt er. Wer professionell als Rettungsschwimmer arbeiten möchte, heuert bei einer Reha-Klinik oder in einem Hallenbad an. Diese können garantieren, dass man als Rettungsschwimmer durchweg beschäftigt wird. Kleine Bäder wie Lauenstein, die aufgrund der Höhenlage nicht mal drei Monate im Sommer öffnen und deshalb von Saisonkräften abgesichert werden, haben das Nachsehen. Deshalb ist es schwer, Rettungsschwimmer zu finden. Reuter ist es dennoch gelungen, „Saisonkräfte“ zu gewinnen. Dabei sei er von Bürgermeister Thomas Kirsten, dem Lauensteiner Ortschaftsrat, dem Fremdenverkehrsverein, aber auch von Firmen und Privatpersonen sowie dem Bauhof der Stadt Altenberg unterstützt worden. So ist es gelungen, Lena Berger für die Arbeit im Stadtbad zu gewinnen. Sie arbeitet eigentlich im Altenberger Internat. Der Altenberger Bauhof stellt zudem Jens Klengel tageweise frei, damit er den Badbetrieb absichern kann. Auch die Glashütter Schülerin Eilleen Frost, die sich auf ein Studium vorbereitet, konnte erneut als Rettungsschwimmerin verpflichtet werden. Sie werde hauptsächlich im August helfen. Außerdem werde der Mitinhaber der Lauensteiner Elektrofirma Brückner, Heiko Brückner, unterstützen. Mit diesen vier werde man es schaffen, den Badbetrieb bis Anfang September aufrecht zu erhalten, sagt Reuter.

„Wir sind auf der Suche nach weiteren Rettungsschwimmern“, ergänzt er. Er habe einige Ideen, wie dieser Job attraktiver gemacht werden könne. Diese seien aber noch nicht spruchreif, ergänzt er. Auch in Lauenstein habe man eine pragmatische Lösung gefunden. Hier werde das Rettungsschwimmer-Team von Hartmut Eichler unterstützt. Der arbeitet eigentlich als Hausmeister an der Lauensteiner Schule, wird aber in den Morgenstunden zum Bad fahren, um das Wasser zu chloren. „Das ist nötig“, sagt Reuter. Die Stadt sei laut Infektionsschutzgesetz verpflichtet, mindestens zweimal am Tag das Wasser mit Chlor zu behandeln. Sie muss als Betreiberin dafür sorgen, dass Gäste nicht krank werden. Die Chlorung des Badewassers dient im Schwimmbad zur Desinfektion. Um die Dosis pro Einbringung zu verringern, habe man beschlossen, die dafür notwendige Menge nicht auf zwei, sondern auf drei Dosierungen zu verteilen, sagt Reuter. Die erste Chlorung am Vormittag wird vom Hausmeister vorgenommen.

Ortsvorsteher Siegfried Rinke (Wählervereinigung) ist der Stadt dankbar, dass das Bad wieder öffnet. „Das ist sehr, sehr positiv.“ Er wie auch Reuter hoffen, dass sich die Anstrengungen auszahlen und das Bad von vielen Besuchern angenommen wird. Die Zeichen dafür stehen gut. Rinke habe 28 Saisonkarten verkauft. „Das sind fast so viele wie im vorigen Jahr.“ Er geht davon aus, dass viele Tagesgäste das Bad besuchen. „Ich wurde oft angesprochen, wann unser Bad öffnet.“