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Laubegaster lieben ihr Kleinod an der Elbe

Laubegast ist nicht nur ein Stadtteil, sondern eine Weltanschauung. In ihrer schon fast kulthaften Verehrung für das Kleinod an der Elbe sind sich die Bewohner so einig, dass sie den Ort bei der großen SZ-Umfrage auf den Spitzenplatz gebracht haben.

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Von Peter Hilbert

Laubegast ist nicht nur ein Stadtteil, sondern eine Weltanschauung. In ihrer schon fast kulthaften Verehrung für das Kleinod an der Elbe sind sich die Bewohner so einig, dass sie den Ort bei der großen SZ-Umfrage auf den Spitzenplatz gebracht haben. Für Jürgen Nehrkorn ist das kein Wunder.

Der 50-Jährige lebt schon die Hälfte seines Lebens in Laubegast, ist zur Jahrhundertflut wegen seines heroischen Einsatzes zum König von Laubegast ernannt worden. In dieser Funktion hält König „Toto“, wie ihn seine Freunde nennen, zum alljährlichen Inselfest die Auftaktrede. Der Mann, der im bürgerlichen Dasein als Dachrinnenreiniger arbeitet, kennt Laubegast aus dem Effeff. „Die Leute und das Flair sind das Besondere“, sagt er.

„Und das große Engagement“, fügt Ortschronist Bernd Sonntag hinzu. Hier krempeln einfach viele die Ärmel hoch, packen wie der 63-Jährige im Ehrenamt mit zu. Er engagiert sich im Festkomitee, das die diesjährigen Feierlichkeiten zum 600-jährigen Laubegaster Jubiläum organisiert. „Wir haben über 100 Veranstaltungen“, berichtet Sonntag. Hunderte Laubegaster hätten nicht nur dabei geholfen, dass der große Festumzug zum Erfolg wird.

Eine davon ist Karin-Carmen Strauß, „die Finanzministerin des Festkomitees“, wie die Versicherungsfachfrau schmunzelnd erläutert. Sie liebt die Natur, die alten Häuser und den dörflichen Charme von Laubegast. „Bei uns ist es auch nicht so anonym wie in der Großstadt“, nennt die 48-Jährige einen Vorteil. Obwohl sie auch weiß, dass noch einiges zu tun ist. So müsste in die Gasthausruine von Donaths Neuer Welt an der Österreicher Straße endlich wieder Leben einziehen. Auch ein zweiter öffentlicher Kinderspielplatz wäre schön.

Vieles sei in Laubegast aber schon vorangegangen. Zum Beispiel bei Thomas Böhme, der Laubegast für „einen gelungenen Mix aus Dorf und Stadt“ hält. Mittendrin braut der 47-Jährige in seiner Szenekneipe „Zum Gerücht“ in Altlaubegast seit April Laubegaster Bier. Rund 14000 Liter davon sind seitdem aus dem Zapfhahn geflossen. Offenbar wissen das auch Stammgäste zu schätzen, die aus Striesen, Loschwitz und sogar aus Freital immer wieder ins Gerücht kommen.

Ab und zu schaut auch Carola Klotzsche vorbei. Die Bauingenieurin wohnt seit fünf Jahren hier und ist ehrenamtlich Hansdampf in allen Gassen, ob im Festkomitee oder dem Inselfestverein. Sie schwört auf Laubegast – „die Dorfatmosphäre, die entspannten, netten und hilfsbereiten Menschen“. Woanders als „in dieser wunderschönen Welt an der Elbe“ möchte die gebürtige Brandenburgerin keinesfalls mehr leben. „Hier haben wir eine hervorragende Lebensqualität“, sagt die Frau. Zudem lasse sich in Laubegast mit Freunden und netten Mitmenschen hervorragend feiern, weiß sie aus Erfahrung.