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Lasuv widerspricht sich bei B 169

Der bestandsnahe Ausbau der B 169 soll nun doch umgesetzt werden. Die Gemeinde fordert dafür ein Entgegenkommen.

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© DA-Archiv/Dietmar Thomas

Von Eric Mittmann

Ostrau. Zur nächsten Runde im Ringen um den Ausbau der B 169 trafen sich am Dienstag Vertreter der Gemeinde Ostrau und des Lasuv, des Wirtschaftsministeriums sowie der für den sogenannten vierten Bauabschnitt verantwortlichen Planerin. „Wir wurden gefragt, ob wir uns doch auf die Variante eins einigen könnten“, sagt Ostraus Bürgermeister Dirk Schilling (CDU). Dabei handelt es sich um die bereits zuvor vonseiten der Planer favorisierte Variante des grundhaften Ausbaus der Bundesstraße.

Erst vergangene Woche hat Jens Geu, Referatsleiter Planung des Lasuv, erklärt, dass eben diese Variante nicht genehmigungsfähig ist. Als Begründung hieß es, dass die Bundesstraße durch die Trinkwasserzone zwei verlaufen würde. In der Vergangenheit hätten noch Alternativen gefunden werden können, der Trinkwasserschutz und die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie seien moderater gewesen. Das ist nun nicht mehr so. „Jetzt hat das Wasserrecht einen höheren Stellenwert“, so Isabel Siebert, Pressesprecherin des Lasuv.

Die Gemeinde habe die Vertreter beim Treffen am Dienstag mit eben diesen Punkten konfrontiert. Dabei hätten die Vertreter, darunter auch das Lasuv, der Aussage jedoch widersprochen. „Dass das Projekt so nicht gebaut werden darf, ist falsch, wurde uns gesagt“, so Bürgermeister Schilling. Gleichzeitig habe das Lasuv deutlich gemacht, dass die von der Gemeinde ins Rennen gebrachte Variante drei nicht verfolgt werde. Diese führt von der A14 kommend westlich an der Milchviehanlage vorbei über die Felder zwischen dem Noschkowitzer Holz und Kattnitz. Von da aus geht es weiter über Niederlützschera bis etwa 350 Meter hinter das Gewerbe- und Wohngebiet. „Dabei gibt es zu viele Klagepunkte“, so Schilling.

Zu einer Entscheidung sei es nicht gekommen. Diese müsse im Gemeinderat und nicht in einer solch kleinen Gruppe getroffen werden, so der Bürgermeister. Um einen Kompromiss zu finden, seien die Behörden Ostrau jedoch bereits ein Stück entgegengekommen. „Lasuv und Ministerium haben sich bemüht und das Ganze hat sich auch etwas bewegt, aber die Probleme sind noch nicht gelöst worden“, so Schilling.

Die Gemeinde fordert auch weiterhin zwei Ausfahrten, um das Gewerbegebiet direkt anzuschließen und gleichzeitig die Verkehrssituation in Ostrau nicht zu verschlechtern. Dies sei jedoch nicht möglich, da es vom Bund Richtlinien gebe, die eine Abfahrt nur alle drei Kilometer zulassen. „In Mockritz geht das jedoch auch. Da sind innerhalb von einem Kilometer gleich drei Ampelkreuzungen“, so Schilling. „Wenn der Bund sagt, dass Variante drei nicht in Frage kommt, müssen sie uns hier entgegenkommen.“ Die Pläne sollen noch einmal überarbeitet werden.