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Landratsamt sorgt für Unverständnis

Der Gnadenhof in Delmschütz ist bewilligt worden. Der Gemeinde zufolge wird dabei mit zweierlei Maß gemessen.

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© DA-Archiv/Dietmar Thomas

Von Eric Mittmann

Ostrau. Für den Gnadenhof in Delmschütz ist keine Baugenehmigung notwendig. Das entschied das Landratsamt nach einer Kontrolle durch die Baubehörde Ende Mai, bei der sich keine Hinweise auf eine Nutzungsänderung ergeben hätten (DA berichtete). Die Entscheidung liegt mittlerweile auch der Gemeinde vor. Deren Bürgermeister Dirk Schilling (CDU) erklärte nun, dass Ostrau den Beschluss so nicht hinnehmen könne. „Es ist mir nicht bekannt, dass eine Nutzungsänderung von der Intensität der Bautätigkeit abhängt“, so Schilling. „Wir müssen sehen, wie wir damit umgehen.“

Seiner Meinung nach werde in der Angelegenheit mit zweierlei Maß gemessen. „Am Gnadenhof in Jahna wurde auch nichts geändert. Trotzdem muss das Tierheim „Wiesengrund“, das diesen nutzen möchte, eine Nutzungsänderung anmelden. Darüber hinaus muss eine Lärmschutzprüfung durchgeführt werden. All das wird in Delmschütz ausgehebelt.“

Die Entscheidung habe für ihn den Eindruck, als wolle sich das Landratsamt nicht mit der Angelegenheit auseinandersetzen. „Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass wir die Sache damit auf sich beruhen lassen.“

Bereits zuvor hatte Schilling erklärt, dass sich die Gemeinde weiter für Ruhe in Delmschütz einsetzen werde, zumal die Hunde noch immer nicht gemeldet seien. Dennoch wurde nun ein Steuerbescheid für elf Tiere in Höhe von etwa 1 200 Euro an den Betreiber des Gnadenhofes, Christiaan Danhoff, geschickt. „Sollte Herr Danhoff nicht zahlen, wenden wir uns an den Hauseigentümer.“ Wenn auch dieser die Zahlung der Steuer nicht übernimmt, handle es sich dabei um eine Ordnungswidrigkeit, für die Strafen bis zu 20 000 Euro möglich sind, so Schilling. „Es ist ja auch schon eine Unverfrorenheit, dass Herr Danhoff die Tier nicht gemeldet und die Steuer nicht gezahlt hat.“