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Landhof öffnet mit Schachturnier

Der TuS Coswig veranstaltet zum elften Mal ein Schachturnier in Moritzburg. Auch in diesem Jahr wieder eine Herausforderung.

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© Uta Büttner

Von Uta Büttner

Moritzburg/Coswig. Sie sitzen am Tisch und grübeln. Vor ihnen liegen Zeichnungen mit Tischen und Stühlen „Vier Bretter müssen noch im Moritzburger Landhof untergebracht werden“, sagt einer der drei Hauptorganisatoren der TuS Coswig-Open. Seit elf Jahren organisieren sie das Schachturnier an der Schloßallee. Passend der Slogan „Spielen wie die Könige“. Viel Zeit bleibt nicht mehr bis zum 29. Juni. Dann wollen alle 200 Teilnehmer des dreitägigen Turniers ihr Schachbrett finden. „Wir könnten ja die Bretter direkt an den Ausschank stellen. Die Toiletten sind auch gleich daneben. Dann heißt es: Spülen wie die Könige“, sagt Sebastian Liebscher lachend.

Zwar haben die Organisatoren schon viel Erfahrung, trotzdem gibt es für so eine Veranstaltung jedes Mal viele Dinge zu klären. Eine besondere Herausforderung in diesem Jahr: Der Betreiber des Landhofes hat gewechselt. Und der Neue hat noch nicht eröffnet. So wird für ihn das Schachturnier quasi der Start sein. „Für alle also eine neue Situation“, sagt Hauptturnierleiter Matthias Merker.

Auch mit dem Licht haben die Veranstalter immer wieder ihre Sorgen. Denn im Landhof gibt es keine Deckenleuchten. Die sind auch nicht nötig für sonstige Feiern im Obergeschoss der Gaststätte. „Aber die Schachspieler brauchen es hell“, sagt Matthias Merker. „Wir können ja schlecht jedem eine Stirnlampe geben“, fügt Sebastian Liebscher hinzu. Bisher haben Vereinsmitglieder eigene Strahler mitgebracht, sofern vorhanden. „Möglichst mit Beschriftung und Kabelrolle“, sagt der Turnierleiter schmunzelnd. In diesem Jahr wurden nun Lampen im Internet bestellt. Aber die Leuchtkraft ist zu gering. „Wir müssen sie zurückschicken“, sagt er.

Aber dies sind nicht die einzigen Punkte, die besprochen werden müssen. So stellt den Veranstalter die neue Datenschutzgrundverordnung auch vor Probleme. Bisher wurde nach jedem Turnier eine DVD mit Schachpartieaufzeichnungen, Videos und Fotos angeboten. In diesem Jahr werden wohl Videos und Fotos aufgrund der unklaren Rechtslage wegfallen. Schade, denn die DVD war als Erinnerung immer sehr beliebt bei den Teilnehmern, sagen die Organisatoren.

2008 veranstaltete die Schachabteilung des TuS Coswig das erste Turnier in Moritzburg. Inzwischen hat es Tradition im Ort. Bereits im zweiten Jahr kam mit dem Bachsaal des Diakonenhauses ein weiterer Turniersaal hinzu. „Darüber sind wir sehr froh.“ Doch mehr als 200 Schachspieler können nicht teilnehmen. Es ist nur für 100 Bretter Platz vorhanden.

Das Schachturnier ist beliebt bei Kindern und Erwachsenen. „Nach etwa drei bis vier Wochen waren alle Startplätze vergeben“, sagt Schachabteilungsleiter Eckehard Pönisch. Etwa 50 Prozent der Teilnehmer sind unter 18 Jahre alt. Der bisher Jüngste war sechs, der Älteste 82 Jahre alt. Mitspielen kann jeder, egal ob Schach-Großmeister oder absoluter Laie, egal ob Kind, Frau oder Mann. „Wir hatten schon einige unter Schachspielern bekannte Großmeister dabei, wie den U16-Weltmeister von 2015, Roven Vogel aus Siebenlehn. Und beim ersten Turnier hat der schwedische Botschafter Jan Lundin mitgespielt.“

In diesem Jahr ist die Beteiligung auch wieder international. So haben sich ein Inder, Ukrainer und Tscheche angemeldet.

Zwei Tage vor Turnierbeginn müssen dann Tische und Stühle von überall her transportiert werden: aus dem Vereinshaus Coswig, der Kirchgemeinde, dem Tanzsaal in Moritzburg, der Tourist-Information, einem Lager. „Wir sind dankbar für die Unterstützung, die wir dabei von der Gemeinde Moritzburg erhalten“, sagt Matthias Merker.

Und dann lädt der Veranstalter alle Interessierten ein, Schachspielern einmal über die Schultern zu schauen. Ein Großfeldschach steht auch bereit. Und wer Lust hat, eine Partie selbst zu spielen oder mit Spielern Partien zu analysieren, kann in den Saal des Gastes in der Tourist-Information kommen.