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Kurzarbeit bei MZ in Hohndorf

Zschopau. Die traditionsreichen Motorenwerke Zschopau (MZ) haben Kurzarbeit angemeldet. Durch die Insolvenz eines Zulieferers stehe ein zentrales Bauteil für die Produktion von Elektrofahrrädern nicht...

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Zschopau. Die traditionsreichen Motorenwerke Zschopau (MZ) haben Kurzarbeit angemeldet. Durch die Insolvenz eines Zulieferers stehe ein zentrales Bauteil für die Produktion von Elektrofahrrädern nicht zur Verfügung, ein Auftrag konnte nicht erledigt werden, teilte das Unternehmen aus Hohndorf im Erzgebirge am Freitag mit. Die Produktion stehe still. Betroffen sei auch der Elektroroller Charly EVO.

Wegen der finanziellen Ausfälle müssten 20 der 56 Mitarbeiter kurzarbeiten. Entlassungen gebe es vorerst keine. Es werde nach einem neuen Zulieferer gesucht. Die Kurzarbeit solle auf März beschränkt bleiben. Der finanzielle Engpass wirke sich auch auf die MZ-Sportabteilung aus, hieß es.

„Jetzt sind wir gezwungen, einen Teil des Budgets für das Rennteam in die MZ GmbH zu investieren“, sagte MZ-Geschäftsführer Martin Wimmer laut einer Mitteilung. Deshalb könne einer der drei Werksfahrer bei der Motorrad-Straßenweltmeisterschaft 2012 nicht wie geplant an den Start gehen. Er werde sich bemühen, für diesen noch in letzter Minute einen Sponsor zu finden, versicherte Wimmer.

MZ ist aus der 1907 in Zschopau gegründeten Fabrik Rasmussen &Ernst des Dänen Jörgen Skafte Rasmussen hervorgegangen und gehörte unter dem Namen DKW später zur Auto Union. Zu DDR-Zeiten galten die Motorenwerke Zschopau mit jährlich rund 85.000 produzierten Maschinen als einer der größten Motorradhersteller der Welt. Wimmer hatte MZ mit Partnern im März 2009 von dem malaysischen Konzern Hong Leong Industries gekauft, der das Werk wegen jahrelanger Verluste schließen wollte. Er will mit seinem jetzigen Mitgesellschafter Peter Ertel wieder eine Motorradproduktion bei MZ aufbauen. Im Oktober 2011 wurde dem Unternehmen eine Landesbürgschaft gewährt. (dpa)