Merken

Kunst von Hand gemacht

In Bergmanns Hof in Waldheim zeigen Handwerker ihr Können. Ulf Günther ist immer mit dabei.

Teilen
Folgen
NEU!
© Dietmar Thomas

Von Helene Krause

Waldheim. Der Gewerbeverein Waldheim hat zur Handwerkermarkt eingeladen. Mit dabei ist der Tischler Ulf Günther aus Rochlitz. Der 67-Jährige gehört zum Verein Muldentaler Intarsienkunst. Beim Handwerkermarkt zeigt er seine Intarsien. Das sind unter anderem Bilder von Bauwerken aus der Umgebung, Blumenbilder oder Landschaften. „Ich habe mein Leben lang gerne mit Holz gearbeitet“, sagt Günther. „Ein Stück Holz in der Hand zu haben, ist wie Leben in der Hand zu halten.“ Deshalb lernte er, nachdem er jahrelang CNC-Fräser war, Tischler. Vor zwölf Jahren stieß er auf den Verein Muldentaler Intarsienkunst. Dort konnte er seine Ideen umsetzen. „Wenn mir etwas gefällt, lässt mich das nicht los“, sagt er. „Ich muss mich dann hinsetzen, es aufmalen und dann in Intarsien arbeiten.“ 200 verschiedene Holzarten aus aller Welt stehen ihm für seine Kunst zur Verfügung, darunter Mahagoni, Eiche und Birke. Das Holz, mit dem er arbeitet, ist nur 0,5 bis 0,8 Millimeter dick. Das Motiv zeichnet er auf eine ausgewählte Furniergrundplatte und schneidet es aus. Dann wird aus dem Motiv mit einem Furniermesser Stück für Stück herausgeschnitten und durch ein Stück Furnier ergänzt. Seine Familie, die Mutter, zwei Söhne und zwei Enkelinnen finden sein Hobby gut. „Sie unterstützen mich und halten mir den Rücken frei“, sagt er. Als Dankeschön erhalten sie dann zum Geburtstag oder zu Weihnachten ein Intarsienbild. 45 Euro kostet ein Bild mindestens. Nach oben sind, je nach Größe und Motiv, keine Grenzen gesetzt.

Am Stand von Ulf Günther schauen sich Ingrid und Günter Köhler um. Das Ehepaar wohnt in Waldheim. Zum Handwerkermarkt kommen sie regelmäßig. „Der Bäcker ist mit uns verwandt“, sagt Ingrid Köhler. „Dort essen wir immer Zwiebelkuchen und trinken einen Federweißer.“ Was auf dem Markt vorgestellt wird, finden sie interessant.

Außer dem Intarsienkünstler sind auch ein Steinmetz, eine Töpferin, ein Seiler, ein Böttcher, ein Bleiglaser und weitere Handwerker auf dem Markt vertreten „Der Handwerkermarkt ist der dritte, den der Gewerbeverein veranstaltet“, sagt Albrecht Bergmann, Inhaber von Bergmanns Hof. Vor drei Jahren wollte er eigentlich etwas mit der Arbeitsgruppe Denkmal auf die Beine stellen. „Handwerk und Denkmal – das ist eine gute Kombination“, meint er. Weil die Gruppe das damals nicht wollte, sprach er mit dem Vorsitzenden des örtlichen Gewerbevereins Roman Petters. Der war einverstanden. Seitdem gibt es den Handwerkermarkt alljährlich. „Der Markt ist eine Institution“, sagt Albrecht Bergmann, der auf dem Markt den ehemaligen Bürgermeister Carl Gottfried Selle verkörpert. „Alle kommen gerne wieder.“