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In den Schulalltag schnuppern

Mehr als 60 Kinder und ihre Eltern kommen zum Besuchstag in die Pestalozzi-Schule. Nächstes Jahr könnten sogar drei erste Klassen entstehen.

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© Dietmar Thomas

Von Claudia Ebert

Hartha. Dass vor ein paar Jahren nur eine erste Klasse zusammenkam und das Schicksal der Pestalozzi-Grundschule auf dem Spiel stand, scheint endgültig vom Tisch. So viele Kinder wie lange nicht mehr kommen nächstes Jahr in Hartha in die Schule und wurden von ihren Eltern am Sonnabend beim Schnuppertag angemeldet.

In fünf Gruppen haben die stellvertretende Direktorin Karin Liebing und ihr Team die Eltern und Kinder eingeteilt, die zum Schnuppertag an die Grundschule eingeladen waren. Es sind so viele wie lange nicht mehr erklärt sie: „Wir haben im Kinderhaus zwei Vorschulgruppen, dazu die Kinder aus der Villa Kunterbunt und teilweise auch aus dem Gersdorfer Kindergarten. Es sind mehr als 60 Kinder.“

Die Eltern haben die Wahl zwischen der Harthaer und der Gersdorfer Grundschule oder der christlichen Schule in Technitz. „Wie viele dann nächstes Jahr tatsächlich eingeschult werden, wird die Schuluntersuchung zeigen, die erst in den nächsten Wochen stattfindet. Erfahrungsgemäß werden immer einige Kinder zurückgestellt.“ Doch zum Schnuppertag sind alle potenziellen Schulanfänger eingeladen. Die Lehrerinnen der Grundschule haben überall etwas vorbereitet, um den Kindern das Lernen schmackhaft zu machen. Bei Andrea Harnisch und Heike Berger in der Turnhalle dürfen sie sich austoben, Tücherhasche spielen, auf Rollbrettern und mit großen Bällen durch die Halle flitzen. Ruhiger geht es bei Gabriele Friedrich zu. Sie will den Kindern ein Buch vorstellen, das die meisten aber schon kennen. Dennoch schafft sie es, die Kinder zu begeistern. Immer wieder stellt sie Fragen, die die Fünfjährigen zum Nachdenken bringen. Lion meldet sich, während die anderen meist durcheinanderrufen. „Du bist ja schon ein richtiges Schulkind“, lobt die Lehrerin. Gleich versuchen die anderen, es ihm gleich zu tun.

Bei Karin Liebing im Zimmer warten Kombinationsspiele auf die Kinder bei denen es aufs Beobachten, Merken und logisches Denken ankommt. Charlotte hat schnell den Dreh raus und alles richtig. Auch am Computer, wo es darum geht, Farbreihen mit Tieren im richtigen Muster fortzusetzen, ist sie die Schnellste. Im Musikzimmer liegt der Boden voller Instrumente, die Stühle stehen im Kreis. Jedes Kind bekommt ein Instrument, das zu einem Wort in einer Geschichte gehört – wenn es gelesen wird, soll das Instrument erklingen.

Nach knappen drei Stunden geht der Schnuppertag zu Ende und die Kinder sind erschöpft. „Aber bald bin ich hier ein Schulkind, dann bin ich groß“, ist sich Jakob sicher. Im laufenden Schuljahr kommen die Kinder einmal pro Woche zur Vorschule, wo sie die Lehrer und den Ablauf in der Schule schon etwas kennenlernen können, bevor es dann nächstes Jahr ernst wird.