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Kuchen, Konzerte und Kutschfahrten

Am Sonntag ist Tag des Denkmals. Nicht nur Kirchen und Herrenhäuser öffnen ihre Pforten für Besucher.

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© Archiv/Sebastian Schultz

Bereits zum 25. Mal findet am Sonntag der Tag des offenen Denkmals statt. Weit mehr als 7 000 Denkmale werden dann wieder für Besucher geöffnet sein. Für den Landkreis Meißen listet die Deutsche Stiftung Denkmalschutz allein 56 Denkmale, die sich offiziell an dem Aktionstag beteiligen – vom Dreiseithof bis zur Kirche. Hinzu kommen unzählige, die inoffiziell einladen. Die SZ stellt hier eine kleine Auswahl vor.

Der Tag des offenen Denkmals und Jahnishausen – diese Kombination gibt es mittlerweile seit vielen Jahren. Für die Macher des Accademia Dantesca Jahnishausen ist der Aktionstag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz stets ein willkommener Anlass, um den Besuchern über die Geschichte und die laufende Sanierung des Schlosses zu berichten. Für dieses Jahr haben sich die Jahnishausener aber wieder etwas Neues ausgedacht. Das Geschehen soll diesmal etwas stärker in Richtung Schlosspark verlagert werden, erklärt Vereinsmitglied Brigitte Reich. Schließlich soll dieser in den kommenden Jahren umgestaltet werden. „Dort gibt es ab 14 Uhr Kaffee und Kuchen an der langen Tafel“ , erklärt Reich. Außerdem gibt es in der Zeit von 13 bis 18 Uhr Führungen, bei denen die Mitglieder des Vereins über die aufwendigen Sanierungsarbeiten am Dach berichten. Geplant ist auch eine Fotoausstellung zur Geschichte des Schlosses, Projektreferentin Anette Mittring von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz informiert vor Ort über die Geschichte des Gebäudes. Um 15 Uhr ist ein „musikalisches Intermezzo“ angekündigt. Der Eintritt ist frei, gerne nimmt der Verein aber Spenden für die Sanierung des Schlosses an. Für jede Spende ab 50 Euro wird außerdem ein historischer Dachziegel des Schlosses verschenkt.

In diesem Jahr kooperieren die Jahnishausener auch mit den Nachbarn aus dem Ortsteil Oelsitz, erklärt Brigitte Reich. In Anspielung auf das diesjährige Motto des Denkmaltags – „Entdecken, was uns verbindet“ – wird eine Kutsche zwischen den beiden Ortschaften pendeln. Die Mitfahrt ist auf Spendenbasis möglich. Farbige Wimpel weisen auch Spaziergängern entlang der Strecke den Weg. In Oelsitz selbst dreht sich alles um die historische Mühle. Von 10 bis 17 Uhr werden Mühlenvorführungen angeboten, außerdem erwartet die Besucher auch dort ein kleiner Imbiss.

Die Kirchen in und um Riesa sind zum Tag des Denkmals ebenfalls regulär geöffnet. Ein Programm zum Aktionstag gibt es an der erst vor Kurzem notgesicherten Kirche in Canitz. Ab 11 Uhr werden dort Führungen angeboten. 16 Uhr wird dann vor Ort ein Gospelkonzert aufgeführt. Die Kirche in Gröba ist von 9 bis 18 Uhr geöffnet, die Trinitatiskirche ebenfalls. Eine Turmbesteigung ist wegen der laufenden Bauarbeiten am Dachstuhl allerdings derzeit nicht möglich. Die Klosterkirche öffnet von 13 bis 17 Uhr ihre Türen. Durchs Riesaer Kloster, das Rathaus und den Klostergarten wird am Sonntag ebenfalls eine Führung angeboten.

Auch die Johanneskirche in Staucha ist von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Sie ist eine der größten Dorfkirchen Sachsens mit mehr als 900 Sitzplätzen. Hier bietet der Kirchenvorstand nach Bedarf auch Führungen an. In der Lommatzscher Straße 1 öffnet außerdem der Grafiker Leo van de Water von 10 bis 18 Uhr sein Atelier. Auch das Rittergut ist geöffnet, hier kann in Zeitdokumenten zur Geschichte der Gemeinde Stauchitz sowie in Peter Sodanns Bücherei gestöbert werden. Ab 13 Uhr hat auch das Hofcafé des Ritterguts geöffnet.

Auch jenseits der Elbe werden eine Reihe von Führungen angeboten. So ist beispielsweise Schloss Promnitz von 10 bis 18 Uhr geöffnet, der Kultur- und Schlossverein wartet ebenfalls mit Kaffee, Kuchen und Erfrischungen auf. Durch den im 17. und 18. Jahrhundert erbauten Herrensitz wird bei Bedarf auch geführt.

Im kleinen Lorenzkirch haben gleich zwei Gebäude geöffnet. Zum einen die Romanische Wallfahrtskirche aus dem 10. Jahrhundert, zum anderen die Schmiede in der Schmiedegasse 10. Das Gebäude wurde 1827 zum Wohnhaus mit Schmiede umgebaut, die jetzige Schmiede 1939 errichtet. Nach Bedarf werden Führungen angeboten, geöffnet sind Kirche und Schmiede von 13 bis 16.30 Uhr.

Die Gedenkstätte Ehrenhain beteiligt sich ebenfalls am Tag des Denkmals. Bereits 10 Uhr berichtet Bauforscherin Barbara Schulz über die archäologischen Bodenfunde, die 2017 und 2018 im heutigen Naturschutzgebiet Gohrischheide entdeckt wurden und wohl aus der Zeit des Kriegsgefangenenlagers stammen – darunter Hygieneartikel, Kleidung und Haushaltswaren. Anschließend ist die Gedenkstätte bis 16 Uhr geöffnet.

Eine Führung durchs Alte Lager Zeithain bietet Ortschronist Olaf Kaube um 14 Uhr an. Er zeichnet dabei die Entwicklung des Alten Lagers nach, die mit dem Zeithainer Lustlager 1730 begann. Treffpunkt für die Führung ist der Eingang zum EVGZ-Gelände an der Abendrothstraße. – In der Kirche Seußlitz findet um 10.30 Uhr ein Erntedankgottesdienst statt. Außerdem laden der Schlosspark und das Haus des Gastes zum Verweilen ein. Eine Führung durch den Barockgarten Zabeltitz wird 15 Uhr angeboten, Treffpunkt dafür ist die Zabeltitz-Information im Palais. Außerdem hat von 10 bis 17 Uhr das Bauernmuseum in Zabeltitz geöffnet, auch hier wird 14 Uhr eine Führung angeboten. Das Stadt- und Waagenmuseum in Oschatz lädt zum Tag des offenen Denkmals um 14 und 15.30 Uhr zu Führungen durch die kuriose Sonderausstellung „Drauf geschissen“ ein. Mit „Seriosität, ohne Ekelfaktor, aber auch mit einem kleinen Augenzwinkern“ widmet sich die Schau der Geschichte des Klogangs. (SZ)

Weitere Informationen zum Tag des offenen Denkmals im Internet unter www.tag-des-offenen-denkmals.de.