Das berühmte Kronentor des Dresdner Zwingers wird aufwändig saniert. Ab 2016 soll es in neuem Glanz erstrahlen.
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Dresden. Das Kronentor im Dresdner Zwinger soll 2016 in neuem Glanz erstrahlen. In den markanten Eingang zu dem Barockareal, einem Wahrzeichen der Elbestadt, wurden seit Oktober 2012 bereits 275.000 Euro investiert, wie Finanzminister Georg Unland (CDU) am Mittwoch bei einem Besuch der Zwingerbauhütte in Dresden sagte. Für das Kronentor, das zuletzt vor 23 Jahren überholt wurde, stehen nach Ministeriumsangaben insgesamt 650.000 Euro bereit. Bisher wurden 22 Attikaskulpturen aus Sandstein restauriert und mit einer neuen Schutzschicht überzogen.
Sanierung im Dresdner Zwinger
Unland lobte die „herausragenden Leistungen“ der zehn Steinmetze und -restauratoren und Bildhauer sowie Lehrlinge der Zwingerhütte. Mit deren Hilfe werde „das Gesamtkunstwerk Dresdner Zwinger bewahrt, geschützt und wenn nötig auch wieder exakt und lebendig hergestellt“. Eine solche Einrichtung analog der Dombauhütten ist für ein profanes Gebäude bundesweit einmalig. Sie existierte bereits seit den 1920er-Jahren bis zur Auflösung 1965 und wurde nach der Wende wiederbelebt.
Der 1709 bis 1728 für höfische Feste und herrschaftliche Sammlungen erbaute Zwinger gilt als Hauptwerk europäischer Barockarchitektur. Die Anlage aus Bogen- und Langgalerien sowie Pavillons um einen symmetrischen Hof mit fast 700 Skulpturen auf Balustraden, Attika, Nischen und Konsolen ist eine der weltberühmten Sehenswürdigkeiten der Elbestadt. Im Zweiten Weltkrieg zerstört, wurde er als Domizil mehrerer Museen bis 1963 wiederaufgebaut, aus Geldmangel in der DDR aber nur zum Teil saniert. Der Freistaat investierte seit der Wende rund 58,4 Millionen Euro in seine Dauerbaustelle.
Hintergrund: Der Dresdner Zwinger
Der Dresdner Zwinger gilt als Hauptwerk der europäischen Barockarchitektur. Das zunächst zur Elbe hin offene Gebäudeensemble wurde 1709 bis 1728 im Auftrag des sächsischen Kurfürsten August der Starke (1670-1733) von Baumeister Matthäus Daniel Pöppelmann (1662-1736) errichtet und von Bildhauer Balthasar Permoser (1651-1732) ausgestaltet.
Der symmetrische und mit vier Brunnenbecken versehene Hof wird von sechs Pavillons umrahmt, die durch mehrere Bogen- sowie eine Langgalerie verbunden sind. Einer von ihnen ist mit einem Glockenspiel aus Meissener Porzellan versehen.
Auf Balustraden, Attika und Nischen sowie Konsolen stehen fast 700 Skulpturen überwiegend frei, darunter 49 Originale aus der ersten und 73 Skulpturen aus späteren Bauzeiten. Im 19. Jahrhundert wurde die Nordseite mit der von Gottfried Semper entworfenen Gemäldegalerie im Stil der italienischen Hochrenaissance geschlossen.
Der Zwinger diente für höfische Feste und zur Aufbewahrung der herrschaftlichen Sammlungen. Im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört, wurde er bis 1963 mühsam wieder aufgebaut. Wegen Geldmangels konnten in der DDR nur Teile überholt werden.
Neben der Gemäldegalerie Alte Meister im Semperbau beherbergt der Zwinger die Porzellansammlung und den Mathematisch-Physikalischen Salon. (dpa)