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Krimiautorin recherchiert in Sebnitz

Für Freunde des Regionalkrimis wird es spannend. Die Schriftstellerin Thea Lehmann begibt sich in die Unterwelt.

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© Matthias Wegner

Von Anja Weber

Sebnitz. Das Elbtal und die Felsenwelt der Sächsischen Schweiz bieten eine vorzügliche Kulisse für Kriminalgeschichten. Kein Wunder, dass gerade Thea Lehmanns regionale Krimis ganz oben auf den Bestsellerlisten in der Region stehen. Mit Kriminalkommissar Leo Reisinger und dessen sächsischen Kollegen Sandra Kruse und Sascha Pröve geht sie Mordlust und dunklen Geheimnissen auf die Spur. Ihr erster Roman „Tod im Kirnitzschtal“ erschien 2015.

Für ihren vierten Regionalkrimi aus der Sächsischen Schweiz hat sie auch mögliche Schauplätze in Sebnitz wie die einstige Kunstblumenfabrik besucht.
Für ihren vierten Regionalkrimi aus der Sächsischen Schweiz hat sie auch mögliche Schauplätze in Sebnitz wie die einstige Kunstblumenfabrik besucht. © Dirk Zschiedrich

Lange Zeit mit dem nächsten Buch ließ sich die aus Oberbayern stammende Schriftstellerin nicht. Es folgten „Dunkeltage im Elbsandstein“ im Jahr 2016 und als dritter Roman „Mordskunst im Elbtal“ im vergangenen Jahr. Schauplätze sind immer wieder die Sächsische Schweiz mit ihrer schroffen Felsenwelt und ihren verschwiegenen Wäldern sowie die nahe der Landeshauptstadt Dresden. Und das Beste: Freunde des Regionalkrimis können 2018 gespannt sein. Im Sommer soll schon der nächste Teil der Krimireihe erscheinen. Bis Ende Februar muss Thea Lehmann das Manuskript dazu fertig haben. Und sie schreibt nicht vom grünen Tisch im fernen Oberbayern aus.

Für ihre Recherchen geht sie vor Ort. Und tatsächlich verbringt sie einige Tage in der Sächsischen Schweiz, da ihr Mann von hier stammt. Thea Lehmann kennt das Elbsandsteingebirge seit 20 Jahren, liest hier an vielen Orten und gibt ihr Wissen in Schreibwochen weiter. Auf Initiative von Andrea Reimann aus der Stadtbibliothek Sebnitz konnte sie bereits zwei Mal zur Museumsnacht in den Städtischen Sammlungen aus ihren Büchern lesen. Andrea Reimann war es auch, die die Krimiautorin darum bat, doch einmal Sebnitz mit in ihre Geschichten einzubinden.

Das Krimischreiben sei ziemlich viel Learning by doing. „Deshalb werden die Geschichten von Buch zu Buch ausgefeilter. Ich habe auch den Radius meiner Kommissare vergrößert. Da ich gern in Sebnitz bin, freue ich mich, meinem bayerischen Kommissar diese Stadt vorzustellen“, sagt Thea Lehmann. Sie war Ende vergangenen Jahres vor Ort, um sich Gebäude als mögliche Schauplätze anzuschauen, die sich für ihre Geschichte eignen. Das Areal Weberstraße 2/4 ließ sofort ihre Fantasien sprießen. Nicht nur, dass der riesige Gebäudekomplex nun teilweise abgerissen wird. Dazu kommt die Nähe zum Gymnasium. Das alles habe ihr gut in die Geschichte gepasst. Und sie habe so auch für sich eine ganz neue Ecke von Sebnitz kennengelernt. Bei ihren Aufenthalten in der Stadt bewege sie sich meist um den Marktplatz und das Petzold-Bad herum. Mit der neuen Geschichte ergeben sich ganz andere Blickwinkel.

Sie möchte nicht zuviel verraten, denn schließlich soll den Krimifreunden die Spannung erhalten bleiben. Nur so viel: Sebnitz wird in dem neuen Roman ein Nebenschauplatz der Geschehnisse sein. Im Regional-Krimi Nummer vier geht es um einen Toten, der an sehr prominenter Stelle in der Sächsischen Schweiz gefunden wird. Im Laufe der Ermittlungen wird klar, dass sein Tod in die Vergangenheit weist, in die Wendejahre 1989/90. Und welche Rolle nun die ehemalige Kunstblumenfabrik an der Weberstraße spielen wird, das kann dann im Sommer nachgelesen werden.

Bereits im März wird Thea Lehmann wieder in die Sächsische Schweiz reisen. Sie bereitet dann ihre Schreibwoche in Schmilka vor. Die findet vom 18. bis 23. März statt. Es ist ein Angebot an alle, die selbst gern schreiben möchten und unter professioneller Anleitung in dieser Woche nicht nur einen schönen Wellness-Urlaub verbringen, sondern auch eine eigene Kurzgeschichte verfassen und Tipps zum Schreiben von Belletristik mitnehmen möchten. Auch sonst ist die Schriftstellerin ihren Fans ganz nah, kommt zu Lesungen nicht nur in die Sächsische Schweiz, sondern auch nach Dresden.

Sie selbst ist am Ammersee in Oberbayern aufgewachsen, studierte Germanistik und entschied sich dann für den Beruf der Journalistin. Vor genau 20 Jahren verliebte sie sich in ihren Mann und tauchte so in eine auch für sie andere Welt ein. Und dass hat sie auch für ihre Hauptfiguren in den Büchern so vorgesehen. Denn das bayrisch-sächsische Ermittlerteam stößt nicht nur auf Tote, auf Tatverdächtige und Mörder, sondern intern mitunter auch immer wieder auf ganz unterschiedliche Weltanschauungen. Damit wird für den Leser ein illustres und nachvollziehbares Spannungsfeld aufgezeigt. Und das halten die Krimis von Thea Lehmann bis zum Schluss durch.

Ihre Bücher, erscheinen im SaxoPhon Verlag Dresden. Sie gibt es unter anderem auch in den SZ-Treffpunkten in Pirna und Sebnitz zu kaufen.

2015: Tod im Kirnitzschtal: ISBN: 978-3-943444-47-6

2016: Dunkeltage im Elbsandstein: ISBN: 978-3-943444-62-9

2017: Mordskunst im Elbtal; ISBN 978-3-943444-66-7

Noch mehr Informationen gibt es auf Thea Lehmanns Internetseite