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Krankenkasse schließt ihren Löbauer Standort

Immer mehr Versicherte erledigen ihre Angelegenheiten online. Deshalb hat mit der IKK nun eine weitere Einrichtung die Stadt verlassen.

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© SZ

Löbau. Die Tür der IKK-Geschäftsstelle auf der Löbauer Bahnhofstraße bleibt zu. Am Briefkasten hängt ein Zettel, dass keine Post mehr eingeworfen werden soll. Zum 31. Juli schloss die Filiale, bestätigt die IKK Classic. Die individuelle Beratung vor Ort werde immer weniger in Anspruch genommen. Mit dieser Begründung haben sich bereits weitere Krankenversicherungen aus der Stadt zurückgezogen, zum Beispiel die Barmer und die DAK.

„Bereits seit einigen Jahren beobachten wir eine Veränderung im Kundenverhalten“, erläutert Andrea Ludolph, Pressereferentin für Sachsen bei der IKK Classic. War noch vor zehn Jahren die Geschäftsstelle der erste Anlaufpunkt für viele Versicherter, würden sie heute zunehmend digitale Services wie E-Mail, Telefon und Onlinedienste nutzen. Die individuelle Vor-Ort-Beratung in den Geschäftsstellen werde vor allem bei sehr komplexen Anliegen wahrgenommen. Deshalb passt die Kasse derzeit ihre Strukturen an den Bedarf an.

So will die IKK ihre Servicecenter weiter ausbauen. Dort sollen die Versicherten künftig kompetent beraten werden und eben auch solche komplexen Angelegenheiten abgewickelt werden können, die digital oder telefonisch nicht zu klären sind. „Um hierfür die Kompetenz zu schaffen, benötigen wir eine hinreichende Stärke und Kompetenz an unseren Standorten, die von kleineren Geschäftsstellen nicht abgebildet werden kann“, so Frau Ludolph. Bautzen und Görlitz seien bereits als große Servicecenter etabliert. Diese beiden Standorte stünden jetzt auch für die Löbauer Kunden bereit. Außerdem wurde der Standort in Zittau in diesem Jahr zum Servicecenter mit erweiterten Öffnungszeiten ausgebaut. Die drei Mitarbeiter der Löbauer Geschäftsstelle arbeiten jetzt an den Standorten Zittau und Bautzen. Die Servicecenter sind werktags täglich geöffnet, dienstags und donnerstags bis 18 Uhr. Wer persönliche Beratung brauche, habe also aufgrund der erweiterten Öffnungszeiten auchtrotz der Entfernung die Möglichkeit dazu, heißt es von der IKK.

Versicherte, die zum Beispiel aufgrund einer Erkrankung nicht mobil sind, können darüber hinaus einen neuen Service der IKK nutzen: Ein mobiler Berater kommt bei Bedarf nach Hause. Für die besonderen Anliegen Pflegebedürftiger bietet die IKK ebenfalls die Möglichkeit der persönlichen Beratung daheim. Gleiches gilt für Beratungen zur Rehabilitation. (SZ/rok)

Informationen zur mobilen Beratung: www.sz-link.de/Mobile-Beratung