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Königstein will Innenstadt beleben

Bei einer Stadtkonferenz soll der Aktionsplan vorgestellt werden. Mehr als drei Millionen Euro wird die Umsetzung kosten.

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© Daniel Schäfer

Von Katarina Gust

Königstein. Es ist eine stattliche Zahl: Etwa 600 000 Besucher pilgern jedes Jahr nach Königstein. Genauer gesagt auf die Festung Königstein. Die eigentliche Innenstadt profitiert von diesem Touristenmagnet allerdings nur am Rand. Statt mit vollen Gassen hat die Altstadt eher mit leer stehenden Wohn- und Geschäftsräumen zu kämpfen. Noch dazu sinkt die Einwohnerzahl. Ein Negativtrend, dem die Kommune etwas entgegensetzen will. In Form eines Aktionsplanes, mit dem die Innenstadt wieder belebt werden soll. Bereits im September hatte der Stadtrat das Investitionspaket geschnürt. Mehr als 3,3 Millionen Euro umfasst es. Ein Betrag, den die Kommune jedoch nicht allein über Eigenmittel finanzieren kann. Königstein hofft darauf, kräftig Fördermittel abschöpfen zu können. Rund 2,7 Millionen Euro sind eingeplant. Der Rest, etwa 600 000 Euro, stemmt Königstein allein. Das Geld soll in den kommenden drei bis vier Jahren in die Stadtentwicklung fließen.

Was konkret geplant ist, das will Bürgermeister Tobias Kummer (CDU) den Einwohnern und allen Interessierten am kommenden Sonnabend, dem 10. November, bei einer Stadtkonferenz vorstellen. Sie beginnt 15 Uhr und konzentriert sich auf die Touristinformation und den Stadtplatz. Außerdem sind Exkursionen zu fünf konkreten Standorten in Königstein geplant, die im Rahmen des Aktionsplanes eine größere Rolle spielen werden. Welche das sind, erfahren die Besucher am Sonnabend.

Kein Geheimnis ist dagegen der Maßnahmenplan, den sich Königstein auferlegt hat, um die Innenstadt für Touristen attraktiver zu machen. Seit Anfang 2018 haben Königsteiner Bürger, ortsansässige Unternehmer, aber auch Mitarbeiter der Stadtverwaltung an dem Programm gefeilt. Zusammen mit dem Ingenieurbüro Kasparetz-Kuhlmann wurde schließlich ein Katalog mit konkreten Ideen zusammengestellt. Dieser umfasst 20 Punkte. Es sollen unter anderem die Neugestaltung von verschiedenen Plätzen, die Schaffung eines Kulturzentrums in der Bienermühle oder ein abwechslungsreiches Veranstaltungsgeschehen auf dem Stadtplatz künftig für mehr Tourismus und Zuzug junger Familien sorgen. Auch Maßnahmen gegen Wohnungs- und Ladenleerstände und der Neubau von Parkflächen wurden erarbeitet. Um den Aktionsplan soll sich federführend ein Innenstadtmanager kümmern. Modelle wie diese gibt es beispielsweise in der Burgstadt Stolpen. „Wir wollen eine feste Stelle schaffen, die die Aktivitäten in den kommenden drei Jahren betreut und voran- bringt“, sagt Bürgermeister Kummer.

Ein Punkt im Aktionsplan, über den am Sonnabend auch diskutiert wird, ist der geplante Bau einer Festungsbahn. Diese soll die Festung mit der Innenstadt verbinden. Genauso wie der Wunsch nach einem eigenen Parkhaus im Stadtzentrum, wird dieses Projekt jedoch nicht bis 2022 umzusetzen sein. Allein schon aus Kostengründen. Dass eine Festungsbahn und ein Parkhaus kommen sollen, dafür hat sich der Stadtrat aber einstimmig ausgesprochen.