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Knochenarbeit fürs Westfernsehen

Beim Osterfeuer erinnern sich die Gallschützer an die Anfänge der Antennengemeinschaft. Heute nützt der Antennenmast auch dem Internetempfang.

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© Dietmar Thomas

Von Helene Krause

Gallschütz. Bilder flimmern über eine Leinwand im Feuerwehrgerätehaus Gallschütz. Zwei Männer sind zu sehen, die mit geschulterten Antennen über ein Feld laufen. Sie suchen die beste Position für den Antennenmast. Als Höhepunkt des Gallschützer Osterfeuers zeigt Klaus König einen Film über die Anfänge der Antennengemeinschaft des Ortes. König, der Bildingenieur beim Deutschen Fernsehfunk und später beim MRD war und in dem Fachgebiet zu Hause ist, gehört zum Vorstand der Antennengemeinschaft Gallschütz. Er ist für den Service zuständig.

Zur Gründung der Gemeinschaft kam es, weil 1985 in Mügeln die erste Kabelanlage in der Gegend entstanden war. Mit dieser Anlage konnte auch Westfernsehen empfangen werden. Eine Frau aus Gallschütz kam zu Klaus König und fragte, ob sie so eine Anlage nicht auch bauen wollten. Eine Umfrage ergab, dass die Gallschützer diese Kabelanlage ebenfalls wollten. Es wurde ein Vorstand gegründet, dem König mit angehörte. Doch für die Anlage fehlte das Material. Kabel gab es 500-Meter-Weise Den Gittermast, der die Antenne tragen sollte, besorgten sich die Gallschützer von der Firma Energieversorgung Kriebethal.

Er wurde mit Schweißbrennern von seinem Fundament geschnitten und auf einem Tieflader nach Gallschütz transportiert. Dort wurde der beste Standort für den Mast gesucht. Dann rückten die Gallschützer mit Spaten und Bagger an. Es erfolgte das Ausschachten der Fundamente für den Mast und das Antennenhäuschen. In der LPG-Schlosserei wurde der Mast nach einem Stahlbauprojekt zusammengeschweißt.

Er erhielt eine Bühne und eine Leiter mit Rückenschutz. Mit einem Kran wurde der Mast auf das Fundament gesetzt und mittels Nivelliergerät eingemessen. Danach erfolgten die Montage der Antennen und das Verlegen der Kabel zu den Häusern sowie das Anschließen der Fernseher. Zu sehen gab es damals neben den beiden DDR-Fernsehprogrammen auch die Programme von ARD, ZDF und das dritte Programm von Berlin. Als 1988 der Satellit Astra in Betrieb ging, besorgten sich die Gallschützer einen Spiegel aus Ronneburg. Heute hat die Anlage 23 HD-digital-Programme und etwa 200 Standard-digital-Programme

„Die Antennengemeinschaft hat mit der Kopfstation und dem Mast die Voraussetzung für den Internetempfang in Gallschütz geschaffen“, sagt Klaus König. Er ist in jedem Jahr beim Osterfeuer für die Musik zuständig. Dazu zeigt er Bilder der Interpreten. Als Musikgestalter erinnerte er schon vor zehn Jahren mit einem Film an das 20-jährige Bestehen der Antennengemeinschaft, an den Tag der offenen Tür der Feuerwehr und an das 20-jährige Bestehen des Sportvereins „Fortuna“ Gallschütz.