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Kneipen erwarten viele Männertags-Gäste

Das Mittelalterspektakel in Zottewitz ist nicht mehr. Wo können Großenhainer an Christi Himmelfahrt in ihrer Stadt einkehren?

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© Anne Hübschmann

Von Jörg Richter

Großenhain. Die Großenhainer lieben es am Männertag eher gemütlich. Die Röderstadt war an Christi Himmelfahrt noch nie das große Mekka der Menschenmassen, die zu Tausenden eine feuchtfröhliche Partie feiern wollen. Das überließen die Großenhainer in der Vergangenheit dem Heiratsmarkt in Diesbar-Seußlitz. Seitdem es diesen nicht mehr gibt, pilgerten viele Großenhainer ins nahe gelegene Zottewitz.

Dort stellten Gerd Schreiber und Volker Börner auf ihrem Hof jährlich ein Ritterspektakel auf die Beine. Im vergangenen Jahr allerdings zum letzten Mal. Je näher der diesjährige Himmelfahrtstag kommt, umso öfter werden beide Zottewitzer angesprochen, ob es bei ihrem Entschluss bleibt. „Die Frage höre ich täglich“, sagt Schreiber. „Viele sagen, es sei so schön bei uns gewesen. – In diesem Jahr ist es für uns schön.“ Denn all die Arbeit, die mit dem mittelalterlichen Spektakel verbunden war, entfällt. Die beiden Herren haben am Donnerstag Zeit, sich ihrerseits auf ihre Fahrräder zu schwingen, sie mit Birkenlaub zu schmücken und einen Männertagsausflug zu starten.

Vielleicht zieht es sie ja nach Großenhain, wo mehrere Gaststätten und Kneipen sich schon seit Tagen auf den Feiertag vorbereiten.

Zum Beispiel ins „Schützenhaus“. Dessen Inhaber Thomas Krause hat schon ab 9 Uhr den Biergarten zum Frühschoppen geöffnet. „Das ist bei uns Tradition“, sagt er und verweist voller Stolz darauf, dass das „Schützenhaus“ einen der ältesten Biergärten Großenhains besitzt. Außerdem hat auch die Bowlingbahn geöffnet. „Denn manche Truppenteile kommen nicht nur zum Trinken zu uns, sondern wollen auch bowlen“, sagt Krause. Er betreibt auch die Gaststätte „Mücke“. Das Restaurant im Großenhainer Stadtpark dürfte auch diesmal ein großer Besuchermagnet werden, auch, wenn es wegen der Bahnbaustelle nicht so einfach ist, von Ost- nach West-Großenhain zu gelangen. Wer früh am Schützenhaus startet, sollte auf dem Weg zur „Mücke“ entweder den Fußgängertunnel zwischen Berliner und Wildenhainer Straße benutzen oder die provisorische Baustellenumfahrung am „Bergkeller“ wählen.

Doch auch „Der Bergkeller“ lädt zum Verweilen ein. Ab 11 Uhr erwartet Restaurantchef Stephan Seurig seine Gäste. Er setzt allerdings auf ein anderes Klientel. „Das ist kein Männertag mehr wie früher, wo viele Herrentruppen unterwegs waren“, ist er sich sicher. „Zu uns kommen vor allem Familien, die diesen Feiertag gemeinsam verbringen wollen. Das ist zumindest unsere Erfahrung der letzten beiden Jahre.“ So lange ist „Der Bergkeller“ nach seiner Sanierung wieder eröffnet.

Zu empfehlen für eine zünftige Männertagstour ist auch „Imo’s Klosterstübchen in der Klostergasse. „Wir machen wieder unseren Kesselgulasch“, sagt Inhaberin Karin Schmidt. Auf die Frage, wie viele Liter sie vorbereitet, antwortet sie nur: „Es ist reichlich.“

Ein weiterer Geheimtipp für eine Großenhainer Radrundfahrt am Männertag ist die „Spucke“ auf dem Bobersberg. Die Kneipe in der Gartensparte „Fleischerhorst“ hat ihre Fans. Stammgäste lieben die urige Atmosphäre. Großen Anteil daran hat auch Michael Vogt. Der 70-Jährige ist Großenhains ältester Wirt.