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Kleine Computer-Genies aus Wiesa

Die Grundschule bringt seit Jahren Preisträger beim Informatik-Landeswettbewerb hervor. Diesmal gleich zwei.

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© Matthias Schumann

Von Ina Förster

Kamenz. Eva und Henriette sind gute Freundinnen. Seit Kindesbeinen an. An der Wiesaer Grundschule lernen sie seit vier Jahren gemeinsam in einer Klasse. Und die beiden Kamenzer Mädchen wohnen sogar nah beieinander. „Gegenüber, um genau zu sein“, lacht Eva Lehmitz. Ihre Gemeinsamkeiten sind wirklich verblüffend: Beide sind zehn Jahre alt, haben eine schnelle Auffassungsgabe, gehören zu den Klassenbesten, mögen eigentlich alle Fächer gleich gern, spielen beide ein Instrument, machen Sport. Und teilten sich jetzt beim Sächsischen Landeswettbewerb der Informatik auch noch die ersten beiden Plätze – Henriette Behnke kam auf das oberste Treppchen, Freundin Eva war die Zweitplatzierte.

An der Mittweidaer Hochschule verlebten sie kürzlich einen spannenden Tag rund um die Forensik und wurden öffentlich ausgezeichnet. Völlig zu Recht dürfen sie stolz sein. Denn von insgesamt 120 Schülerinnen und Schülern Sachsens erkämpften sie sich die vordersten Plätze im landesweiten Vergleich. „Informatik fetzt einfach und ist auch gar nicht schwer, zu verstehen“, sagt Henriette Behnke. Die größeren Geschwister der Mädchen machen es ihnen täglich vor. PC, Laptop, Mouse und Internet sind kein Unbekannten.

Dass die beiden Zehnjährigen aber so weit kommen konnten im Wettbewerb, verdanken sie natürlich auch ihrer Informatik-Lehrerin Katrin Prescher. Die ist ein richtig tolles Vorbild und vermittelt den Dritt- und Viertklässlern ihrer Schule seit vielen Jahren ihre Sichtweise auf den spannenden Schulstoff. Ihre Leidenschaft scheint ansteckend, denn schon zahlreiche Kinder hatten in den letzten Wettbewerben die Nase vorn im Vergleich. „Henriette und Eva sind aber seit drei Jahren wieder einmal unsere ersten Preisträger“, sagt Katrin Prescher stolz.

Dass die Grundschule Wiesa seit Längerem Austragungsort des Regional- wie auch Landeswettbewerbes ist, verwundert nicht. Die Fachlehrerin ist nebenbei noch Regionalleiterin für den Informatikunterricht an sich. Und sitzt mit in der Jury. Am Landeswettbewerb nahmen 2018 sachsenweit 60 Schulen teil. Sechs davon kämpften am 8. März im Kamenzer Ortsteil um gute Leistungen, die anderen in Chemnitz und Dresden.

Qualifiziert hatten sich jeweils die ersten Zwei aus den schon eher gelaufenen Regionalwettbewerben, zu welchen Hunderte kleine PC-Könner antraten.

Henriette und Eva haben sich unter allen durchgesetzt. Mit Aufgaben, wie dem Designen eines T-Shirts, dem Erstellen eines Steckbriefes, einer olympischen Disziplin oder dem Beantworten von Fragen wie: Ist W-Lan ein lokales Funknetz? Kann man auf einem USB-Stick Videos speichern? Ist Browser eine Limonadensorte? Weiterhin mussten sie das Textverarbeitungsprogramm bedienen und ein Malprogramm anwenden, Dateien abspeichern und vor allem die Anforderungen verstehen können. Letzteres fällt vielen Grundschülern eher schwer. „Eine gute Lese-Kompetenz macht hier sehr viel aus“, weiß die Lehrerin. Daran scheitern leider viele.

Die beiden Mädchen machen jetzt erst einmal Ferien. Sie verreisen mit ihren Eltern nach Dänemark, Norwegen und Kanada. Anschließend beginnt ein neuer Lebensabschnitt: Im Lessing-Gymnasium. Leider diesmal in verschiedenen Klassen …