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Kläger Plastik baut Produktionshalle

Das Unternehmen investiert etwa zwei Millionen Euro in den Neubau. Einen Großteil der Produkte nimmt der Nachbar ab.

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© Dietmar Thomas

Von Frank Korn

Hartha. Die Firma Kläger Plastik in Hartha ist seit der Gründung des Werkes im Jahr 1992 stetig gewachsen. Diese Entwicklung setzt sich mit dem Bau einer neuen Produktionshalle fort, für die am Montag der obligatorische erste Spatenstich erfolgt ist. Im Juni 2019 soll der Bau stehen, Ziel für die Aufnahme der Produktion ist das dritte Quartal 2019. „Mit dem Neubau und den entsprechenden Maschinen investieren wir etwa zwei Millionen Euro. Teilweise konnten wir dafür auch Fördermittel des Landes Sachsen in Anspruch nehmen“, sagte Kristian Kläger, Geschäftsführender Gesellschafter der Kläger Plastik GmbH.

Landrat Matthias Damm (CDU), der ebenso wie Harthas Bürgermeister Ronald Kunze (parteilos) beim Spatenstich dabei war, dankte dem Unternehmen für die Bereitschaft, in den Standort Hartha zu investieren. „Es sind die mittelständischen Unternehmen wie Kläger Plastik, die das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bilden“, sagte Damm.

Die Firma Kläger Plastik ist in Neusäß bei Augsburg (Bayern) angesiedelt. 1992 wurde das Werk in Hartha gegründet. Neben diesen beiden Werken gehört auch die Vema Industrieverpackung GmbH Neusäß zur Firmengruppe. Im Jahr 2000 erfolgte der Umzug auf das heutige Firmengelände an der Sonnenstraße mit 4 000 Quadratmeter Produktionsfläche und modernen Verwaltungstrakts.

2010 wurde Produktions- und Lagerfläche durch die Firma Goldbeck aus Treuen erweitert, die auch die neue Produktionshalle bauen wird. Diese wird sich direkt an das zuletzt gebaute Gebäude anschließen, um bestmögliche logistische Abläufe zu gewährleisten. „Dabei wird in einen Hang hineingebaut, was konstruktiv und statisch eine große Herausforderung darstellt“, sagte Kristian Kläger. „Aufgrund der gestiegenen Produktabrufe aus dem Lager wird auch ein Logistikportal unabdingbar, in dem Transporter und Lkw direkt andocken können und die Ware effizient verladen wird“, so der Firmenchef weiter.

Im Jahr 2017 hat die Firmengruppe mehr als 35 Millionen Euro Umsatz erwirtschaft, relativ gleich verteilt auf die drei wirtschaftlich unabhängigen Einheiten Kläger Plastik Neusäß, Kläger Plastik Hartha und Vema Industrie-Verpackung. Das Werk in Hartha, das von Karsten Knoll geleitet wird, hat 120 festangestellte Mitarbeiter. Dazu kommt saisonal bedingte Leiharbeit. Insgesamt sind mehr als 250 festangestellte Mitarbeiter in der Firmengruppe beschäftigt. „Fast jedes Jahr haben wir Auszubildende in technischen Berufen wie Werkzeugmechaniker oder Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik, punktuell auch im administrativen Bereich“, so Kristian Kläger.

Im Harthaer Werk werden technisch präzise Kunststoffteile ausschließlich für den Motorenraum hergestellt. Diese liefert die Firma unter anderen an die Pierburg Pump Technology GmbH direkt nebenan. „Pro Jahr kommen 50 bis 60 Millionen Kunststoffteile zusammen, die wir für Pierburg herstellen“, sagte Kristian Kläger. Darüber hinaus machen Kunststoffteile und montierte Baugruppen sowie extrudierte Drucksprühflaschen, die das Werk Hartha an die Firmenzentrale in Neusäß liefert, einen großen Teil der Produktion aus. Das Werk in Hartha hat einen fertigungsbegleitenden Werkzeug- und Formenbau sowie eine Entwicklungs- und Konstruktionsabteilung. Das Hauptaugenmerk liegt in der Verarbeitung von Kunststoff (PPS – Polyphenylensulfid) in der Großserie, speziell auch mit Metall-Einlegeteilen wie Achsen, Stecker und Kontakten, die umspritzt werden. Zusätzlich gehört das Spritzgießen von Teilen aus anderen technischen Kunststoffen zur Palette des Betriebes.