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Kinderträume aus Robinienholz

Geht es um Spielplätze, ist eine Leupoldishainer Firma führend in der Region. Nicht alle Häuschen von dort sind aber zum Spielen.

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© Daniel Schäfer

Von Yvonne Popp

Leupoldishain. Mit dem Akkuschrauber in der Hand stellt sich Sven Herrla ins Grundgerüst eines neuen Spielplatzturms. Seine Angestellten wollen lieber im Hintergrund bleiben. Doch von dort witzeln die beiden bärtigen Männer, dass es schon seinen Grund habe, warum der Chef sonst eher im Büro zu finden sei. In diesem Unternehmen geht es locker zu.

Brücke, Turm, Netz, Rutsche: auf diesem Spielplatz in Großsedlitz können sich kleine Entdecker so richtig austoben. Gebaut wurde die Kombination im Leupoldishainer Gewerbegebiet.
Brücke, Turm, Netz, Rutsche: auf diesem Spielplatz in Großsedlitz können sich kleine Entdecker so richtig austoben. Gebaut wurde die Kombination im Leupoldishainer Gewerbegebiet. © privat

Dabei kann Sven Herrla durchaus zupacken, denn der ausgebildete Betriebswirt war lange als Landschaftsbauer selbstständig. Erst seit Ende 2015 ist er als Geschäftsführer der Spielplatzwelt GmbH tätig.

Das Unternehmen gehört zur Firmengruppe ProInn und kann sich seit nunmehr fünf Jahren an seinem Standort im Gewerbegebiet des Königsteiner Ortsteil Leupoldishain behaupten. Wie der Name schon vermuten lässt, hat sich die Spielplatzwelt hauptsächlich dem Bau von Kinderspielplätzen verschrieben. „Statt unter Kesseldruck imprägnierter Nadelhölzer verwenden wir Robinienholz“, sagt Sven Herrla. Dieses spezielle Hartholz sei zwar in der Anschaffung teurer, dafür aber entschieden haltbarer als Nadelhölzer, sagt er.

Zusammen mit anderen widerstandsfähigen Materialien entstehen in den Werkstätten an der Königsteiner Straße 50 tolle und vor allem auch sichere Spielplatzelemente mit Anbauteilen wie Rutschen, Kletterstangen, Brücken, Hangelseilen und vielem mehr. Neben der Planung und dem Neubau von Spielplätzen bieten Sven Herrla und sein Team auch die Monatsinspektion, Wartung und Reparatur bestehender Spielstätten an, ein Rundumpaket sozusagen. Allein in Pirna betreuen sie mittlerweile sieben Spielplätze.

Erste Marktbuden für den Westen
Mit dem Bau und der Vermietung von Marktbuden verfügt das Unternehmen noch über ein weiteres Standbein. Auch hier setzt Sven Herrla auf Qualität. So stellen er und seine acht Mitarbeiter inzwischen individuell auf den jeweiligen Händler zugeschnittene Buden her. So sind zum Beispiel Markthäuschen entstanden, die komplett mit Sandstein verkleidet wurden. Auch Marktbuden in Fachwerkoptik bietet die Spielplatzwelt GmbH an. „Die Aufstellung der Hütten wollen wir zukünftig komplett selbst betreuen“, sagt Sven Herrla. Erstmals werden in diesem Jahr die Leupoldishainer Verkaufshäuschen auch auf Weihnachtsmärkten in den alten Bundesländern zu finden sein. Daneben will das Unternehmen aber auch die kleinen regionalen Weihnachts-, Oster- oder Herbstmärkte als Dienstleister ausstatten und betreuen.

Und weil sich die Spielplatzwelt unternehmerisch so breit wie möglich aufstellen will, hat sie noch einen dritten Geschäftszweig entwickelt. Dieser umfasst die Herstellung von Herbergshütten. In Modulbauweise einzeln oder kombiniert aufgestellt, sollen sie an Ferienparks oder Campingplätze verkauft oder vermietet werden. Aufträge dafür gibt es bereits. Fünf Herbergshütten hat das Elbefreizeitland in Königstein angemietet.

Neben dem fünfjährigen Firmenbestehen sind all das doch gute Gründe zum Feiern, sollte man meinen. Daran gedacht hat Sven Herrla auch. Aber, so merkt er schmunzelnd an, würden schließlich alle Firmen nach fünf, zehn oder fünfzehn Jahren Jubiläum feiern. Und man möchte sich nun einmal mal gerne von den anderen abheben, sagt er und schiebt nach: „Vielleicht feiern wir ja zum Siebenjährigen.“