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Keine Gnadenfrist für die Frauenklinik

Der Bautzener Landrat Michael Harig lehnt weitere Vorschläge zur Rettung des Standorts Bischofswerda ab.

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© ZB

Bischofswerda. Landrat Michael Harig (CDU) gibt dem Vorschlag aus der Bischofswerdaer Unternehmerschaft, die Schließungsentscheidung zur Geburtsklinik für ein Jahr auszusetzen und die Zeit zu nutzen, nach anderen Lösungen zu suchen, keine Chance. „Es fehlt an Fachpersonal. Die Sicherheit von Mutter und Kind steht im Vordergrund. Die kann man ohne genügend qualifizierte Fachärzte nicht gewährleisten und damit auch nicht beliebig über einen Zeitraum von sechs oder zwölf Monaten sichern“, sagte der Politiker auf Anfrage der SZ. Wenn kein Personal vorhanden sei, dürfe eine Klinik nicht arbeiten. „Das hat juristische Gründe, ist aber auch in den Vorgaben der ärztlichen Fachgesellschaften so geregelt“, sagte Michael Harig.

Karl-Heinz John, Stadtrat (FDP) und Mitglied des Wirtschaftsfördervereins Bischofswerda, hatte die Verschiebung der Schließung um ein Jahr auf einer Bürgerversammlung vorgeschlagen. Aus Sicht vieler Teilnehmer der konstruktivste Vorschlag an diesem Abend. Dem hält Landrat Harig – zugleich Aufsichtsratsvorsitzender Oberlausitz Kliniken – entgegen: Der Vorschlag, beide Frauenkliniken in Bautzen zusammenzulegen, sei fachlich begründet. „Ein Hinausschieben ist nicht möglich. Übrigens wären Argumente der Kritiker in einem Jahr keine anderen“, sagte er. (SZ)