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Kein AKW-Schrott in die Oberlausitz

Die Deponie in Wetro hat eine bereits genehmigte Annahmeerklärung für Rückbaureste des Kernkraftwerks Stade widerrufen.

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© Archivfoto: Uwe Soeder

Wetro. Es wird auch weiterhin keine Lieferungen von Bauschutt aus dem stillgelegten Atomkraftwerk im niedersächsischen Stade auf die Industrieabfalldeponie in Wetro geben. Das erklärt Geschäftsführer Johannes Mahr in einer schriftlichen Stellungnahme an die SZ. Zwar hatte das Unternehmen im vergangenen Sommer bei der Landesdirektion um Zustimmung für die Annahme von Sondermüll aus Stade gebeten, die entsprechende Annahmeerklärung aber inzwischen wieder gekündigt.

Ursprünglich hatte die P-D-Industriegesellschaft, zu der die Deponie in Wetro gehört, der Landesregierung angezeigt, bis zum Sommer 2022 jährlich rund 300 Tonnen Abfall aus dem Kernkraftwerk annehmen zu wollen. Die Landesdirektion hatte das auch für unbedenklich gehalten und zugestimmt. Nach Auskunft aus dem Sächsischen Umweltministerium sollte es sich um „freigegebene gemischte metallische Abfälle“ handeln.

„Diese Annahmeerklärung wurde gekündigt und widerrufen“, erklärte dazu Johannes Mahr. Das sächsische Umweltministerium sei über die Kündigung informiert. Mahr bekräftigt: „Im Jahr 2018 wurden keine Abfälle aus Kernkraftwerken angenommen.“ Weiter will sich der Geschäftsführer zu dem Thema nicht äußern.

Die Industrieabfalldeponie in Wetro ist eine von nur drei Deponien in Sachsen, die dafür ausgelegt sind, auch Abfälle aus Kernkraftwerken annehmen zu dürfen. Bereits im Sommer 2015 hatte das in der Oberlausitz für Proteste gesorgt. Schon damals hatte Geschäftsführer Mahr erklärt, keine weiteren Bauschutt-Lieferungen aus Stade mehr annehmen zu wollen.