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Karnevalsclub macht Schluss mit lustig

Die Mitglieder verabschieden sich tränenreich. Der Verein wird zwar nicht aufgelöst. Es ist aber kein neues Programm geplant.

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© Peter Vollhardt

Von Heike Heisig

Striegistal/Marbach. Die Mitglieder des Marbacher Karnevalsvereins (MKV) sind mutig. Sie wollen ihr Publikum nicht mit halbherzigen Sachen enttäuschen und vergraulen. Deshalb sagen sie: Wenn’s am schönsten ist, soll man aufhören. Und dass ihre Abschlussveranstaltung 2016/17 einer der schönsten Abende der zurückliegenden Jahre war, können sie jetzt mit Fug und Recht behaupten. „So voll war das Haus lange nicht mehr“, findet MKV-Präsidentin Nicole Voigtländer. Der Abschied sei sehr emotional verlaufen, viele Tränen seien geflossen.

Nicole Voigtländer ist weiter Präsidentin des Marbacher Karnevalsvereins – selbst wenn für November keine Partys geplant sind.
Nicole Voigtländer ist weiter Präsidentin des Marbacher Karnevalsvereins – selbst wenn für November keine Partys geplant sind. © Peter Vollhardt

Das Schlussmachen bezieht der Verein auf die karnevalistischen Angebote – zunächst. „Wir bereiten für diesen November keine Veranstaltungen vor“, sagt die Präsidentin. Wie es mit dem Verein an sich weitergeht, darüber sollen die Mitglieder noch befinden. An eine Auflösung denkt Nicole Voigtländer selbst nicht.

Das Kürzertreten der Marbacher Karnevalisten habe personelle Gründe. „Wir haben bei unserer Abschlussveranstaltung wieder viele Hilfszusagen bekommen“, so die Vorsitzende. Das beginne bei der Vorbereitung der Turnhalle, den Aufbauten, reiche über die gastronomische Gästebetreuung bis hin um Garderobendienst. Schon die gesamte Zeit über waren immer Ehrenamtliche dabei, wenn die Turnhalle für die beiden Veranstaltungen jeweils im November und im Januar/Februar herzurichten war. Ein Kraftakt, zweifellos. Es mussten immer der Boden mit Belag geschützt, die Halle dekoriert, Stühle und Tische herbeigeschafft werden. Schon jetzt ging das nicht ohne Freiwillige.

Trotzdem: Von den derzeit 17 Mitgliedern sind sechs zwischen vier und 15 Jahre alt. „Mit den wenigen verbleibenden Leuten ist es unmöglich, ein vernünftiges Abendprogramm auf die Beine zu stellen“, erklärt Nicole Voigtländer die Gründe für die Entscheidung der Marbacher Narren. „Wir waren immer so zwischen 30 und 40  Leute. Die einen nehmen sich aus Altersgründen zurück, der Nachwuchs geht in die Lehre“, so die MKV-Präsidentin. Sie wünscht sich, dass die Kinder in anderen Vereinen weiter tanzen können und so nach wie vor Freude am Fasching haben.

Genau das war 1994 auch Motivation, den Faschingsverein zu gründen. Seitdem war der Schlachtruf „Marbacho helau“ auch am Gemeindeamt in Etzdorf zu hören, wenn die Karnevalisten landauf, landab traditionsgemäß dem Bürgermeister und Kämmerer die Kasse abnahmen. Auch bei Umzügen wie zum Ortsteilgeburtstag waren die Marbacher Faschingsaktiven mit von der Partie. So sorgten sie nicht nur während der fünften Jahreszeit für Spaß und gute Laune.