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Karat rocken das Görlitzer Altstadtfest

Das Brückenlied wird ein musikalisches Symbol für die Party in der Europastadt. Aber den Ton gibt auch die Blasmusik an.

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© Nikolai Schmidt

Von Matthias Klaus

Görlitz. Das Altstadtfest im August steht ganz im Zeichen der Musik. Zum einen ist die Musikschule am Fischmarkt Motiv des diesjährigen Pins, zum anderen kommt im wahrsten Sinne des Wortes Hochkarätiges nach Görlitz: die Gruppe Karat. Und als Drittes: Das Jugendblasorchester Görlitz feiert in diesem Jahr 50-jähriges Jubiläum. Das sagte jetzt Bürgermeister Michael Wieler während einer ersten Vorstellung der Pläne für das Altstadtfest. Rund 200 000 Euro lässt sich die Stadt das Spektakel vom 24. bis 26. August kosten. „Dank Sponsoren werden davon 20 Prozent gedeckt“, sagt Michael Wieler. Weitere 20 Prozent der Summe erhofft er sich aus dem Pin-Verkauf, 60 Prozent aus Einnahmen von den Ständen, Fördermitteln.

Ein Höhepunkt ist zum Altstadtfest der Auftritt von Karat.
Ein Höhepunkt ist zum Altstadtfest der Auftritt von Karat. © Sven Ellger

Ein Leitthema soll, neben der Musik, in diesem Jahr das Motto „20 Jahre Europastadt“ sein. Da passt dann auch Karat mit dem Titel „Über sieben Brücken musst du gehn“ wieder bestens rein. Denn das Lied wurde für den gleichnamigen Film aus dem Jahr 1978 geschrieben. Er handelt von einem deutsch-polnischen Paar. „Ein tolles Dokument aus der damaligen Zeit“, sagt Michael Wieler. Der Streifen soll auch während des Altstadtfestes zu sehen sein.

Dem Bürgermeister wäre eine Dauerschleife ganz lieb. Wie und wo der Film zu sehen sein wird, ist allerdings noch ungeklärt. Aber bis zum Fest sind es ja auch noch ein paar Tage hin. Auf jeden Fall wird der Brückenpark wieder ein Thema des Altstadtfestes sein, wie schon seit Jahren. Es sei das Ziel, den Park weiter auszubauen, sagt Michael Wieler. Das solle sich auch im Fest widerspiegeln. Ursprünglich war sogar geplant, eine Pontonbrücke über die Neiße zu errichten, an Stelle der alten Lindenwegbrücke. „Leider ist das an den Finanzen gescheitert“, bedauert Michael Wieler. Allerdings hat er sich dieses Projekt schon für die kommenden Jahre in den Terminplan geschrieben. „Wir werden nicht lockerlassen“, so der Bürgermeister.

Octavian Ursu, Görlitzer CDU-Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Trägervereins der Musikschule, schaut derweil einem ganz anderen Ereignis voller Vorfreude entgegen. Die „Krone der sächsischen Blasmusik“ wird in diesem Jahr in Görlitz vergeben. Ministerpräsident Michael Kretschmer hat die Schirmherrschaft übernommen und wird, so der Plan, selbst zur Eröffnung auf der Bühne am Fischmarkt anwesend sein.

Die „Krone der sächsischen Blasmusik“ wird jährlich vom Blasmusikverband des Freistaates ausgelobt. Für den Wettbewerb in Görlitz sind vier Formationen nominiert: das Jugendblasorchester aus der Neißestadt, Andreas Bergener und seine Schlossberg-Musikanten aus Finsterwalde, die Gewinner aus dem Vorjahr, das Jugendblasorchester Sebnitz und die „Mährischen Vagabunden“ aus Bautzen. „Wir werden alle möglichen Arten von Musik zu hören bekommen, von traditionell bis hin zu Pop und Rock“, sagt Octavian Ursu, selbst begeisterter Blasmusiker. „Leider komme ich nicht mehr so oft dazu“, bedauert er. Dennoch: Der Blasmusikwettbewerb sei eine Herzensangelegenheit für ihn, so der CDU-Politiker.

Ob Waschtrogrennen auf der Neiße, die Rückkehrerbörsen und viel mehr Unterhaltung über Karat und Blasmusik hinaus – das Altstadtfest bietet in diesem Jahr wieder bewährte Standards. „Vielleicht haben wir hier“, sagt Michael Wieler, „das größte deutsch-polnische Stadtfest der Welt.“