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Junges Reh sorgt für Aufregung

Ein Kitz ist auf dem Hartenberg gesichtet worden. Die anschließende Suche nach dem Tier blieb aber erfolglos.

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© Symbolbild/dpa

Von Elke Braun

Roßwein. In der Gartensparte auf dem Hartenberg hat ein junges Reh zu Wochenbeginn für Aufregung gesorgt. Eine Kleingärtnerin hatte das Tier entdeckt, das zuerst noch mit seiner Mutter, später dann aber alleine unterwegs war. Schnell wurde die Vermutung laut, dass es sich um das Kitz der in der vergangenen Woche im Gersdorfer Wald von Hunden getöteten Ricke handeln könnte.

Dies konnte Revierförster Dirk Tenzler aber entkräften. „Es ist höchst unwahrscheinlich, dass ein Jungtier so weit läuft“, sagte er auf Nachfrage des Döbelner Anzeigers. Vom Gersdorfer Forst bis zum Hartenberg seien es gut vier bis fünf Kilometer. „Das schafft ein Kitz in diesem Alter noch nicht und gleich gar nicht allein“, so der Revierförster. Er war am Montag selbst in der Gartensparte gewesen und hatte vor Ort nach dem Tier schauen wollen, aber da war es schon wieder verschwunden. „Ich denke, dass es aufgescheucht worden ist, weil in den Gärten ja jetzt wieder mehr Betrieb ist“, sagte er. Die Ricke würde ihre Nachkommen in so einem Fall wieder an einen geschützteren Ort bringen.

Die Ricke aus dem Gersdorfer Forst, die in der vergangenen Woche von Hunden angegriffen und getötet worden ist, hatte ebenfalls ihr Jungtier schützen wollen. Deshalb hatten die Hunde mit ihr leichtes Spiel. Ein Nachbar hatte beobachtet, dass freilaufende Hunde die Ricke jagten. Jens Schmidt vom Gersdorfer Forstrevier appellierte deshalb wiederholt an Hundebesitzer, ihre Tiere im Wald nur angeleint zu führen. Wer sich nicht daran hält, könne angezeigt und mit einer Strafe bis zu
1000 Euro belangt werden. Für die Wildtiere bedeute es großen Stress, überall die Spuren von Hunden – den Vorfahren der Wölfe – wahrzunehmen.

Für das Kitz, dessen Mutter dem Hundeangriff zum Opfer gefallen ist, werde es wahrscheinlich keine Rettung geben, vermutet Jens Schmidt. Ohne Mutter können die Kitze, die meistens im Mai zur Welt kommen, nicht überleben. Sie sind bis zu einem Jahr mit dem Muttertier unterwegs. Erst wenn sich der neue Nachwuchs ankündigt, werden die Jungen aus dem Vorjahr von der Ricke verjagt.