Von Carmen Schumann
Schmochtitz. Moondance und Moonriver sind die beiden Titel, die Jonas Löschau bei den Schmochtitzer Musiknächten interpretieren wird. Bei der Veranstaltung dreht sich in diesem Jahr alles um den Mond. Für den 18-jährigen Bautzener, der gerade sein Abi gemacht hat, ist der Auftritt eine große Herausforderung. Schließlich teilt er sich die große Bühne mit gestandenen Sängern und Musikern. Andererseits hat er schon selbst viele Erfahrungen gesammelt. Mit Schmunzeln erinnert er sich an seinen ersten großen Auftritt im zarten Alter von acht Jahren. Als Zweitklässler der Montessori-Schule durfte er damals in einem biblischen Musical ein Solo singen. Auch mit der Bigband der Kreismusikschule sowie deren Improvisationsgruppe stand Jonas Löschau schon oft auf der Bühne, zuletzt beim Bautzener Frühling.
Mehr als eine Gesangslehrerin
Gesangsunterricht an der Kreismusikschule nimmt Jonas Löschau seit sechs Jahren. Hatte er als Kind noch eine Sopranstimme, singt er jetzt im Bariton. Seit vier Jahren ist Manuela Sieber seine Gesangslehrerin. Aber eigentlich sei sie viel mehr als das. „Sie ist sozusagen mein Coach, und ich habe ihr viel zu verdanken“, sagt der junge Sänger, der sich auf Jazz, Pop und Rock spezialisiert. Vor zwei Jahren nahm er in dieser Sparte erfolgreich am Landeswettbewerb von „Jugend musiziert“ teil. Es wäre sein großer Traum, in der Musik beruflich Fuß zu fassen. Doch Jonas Löschau sieht die Sache realistisch, nur den Wenigsten gelinge der Durchbruch. Daher hat er sich zum Physikstudium an der TU Dresden eingeschrieben. Danach möchte er in die Forschung gehen. Gerade in der Astrophysik gibt es seiner Ansicht nach ein großes Betätigungsfeld. Aber auch eine Laufbahn in der Politik hält er für nicht ausgeschlossen. Immerhin engagierte er sich am Bautzener Schiller-Gymnasium bereits als Schülersprecher. In Dresden ist er in die Grüne Jugend eingetreten, und 2019 möchte er im Landtagswahlkampf mitmischen.
Musik aus Leidenschaft
„Ich mache Musik aus Leidenschaft und mit Gefühl“, sagt er. Deshalb sind seine musikalischen Vorbilder auch der viel zu früh verstorbene Roger Cicero und Herbert Grönemeyer. An Letzterem bewundert er vor allem die tollen Texte und wie er es schafft, ganze Stadien zu begeistern. Jonas Löschau hat auch bereits eigene Songs für sich getextet und komponiert, mit denen er seine Gefühle transportieren möchte. Doch auch wenn er fremde Lieder singt, interpretiert er sie auf seine eigene Weise.