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Jugendfeuerwehr Nummer sechs

Die Glashütter Wehr investiert in die Nachwuchsarbeit. Das zahlt sich aus.

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© Frank Baldauf

Von Maik Brückner

Glashütte. Aufgeregt ist Tobias Bormann nicht. Dabei ist er kurz davor, in die Feuerwehrgeschichte von Nieder- und Oberfrauendorf einzugehen. Am Sonntag wird die Jugendfeuerwehr Frauendorf gegründet. Und der 30-Jährige wird zum ersten Jugendwart berufen. Dass Bormann der Sache gelassen entgegensieht, liegt wohl auch an seiner Erfahrung. Denn der Techniker, der beim Uhrenhersteller Lange arbeitet, ist seit seinem zehnten Lebensjahr Mitglied der Feuerwehr. Zuletzt war er als stellvertretender Jugendwart in der Reinhardtsgrimmaer Ortsfeuerwehr tätig. Dort waren auch die elf Jungs und Mädels Mitglied, mit denen er die Jugendfeuerwehr für Nieder- und Oberfrauendorf gründen wird.

Dass man sich nun von Reinhardtsgrimma trennt, liegt an der guten Nachwuchsarbeit, die dort geleistet wurde, sagt Bormann. Mittlerweile sind dort 22 Mädels und Jungs Mitglied. Weil die Hälfte der Kinder in Nieder- und Oberfrauendorf wohnt, kam Anfang des Jahres die Idee auf, die Jugendfeuerwehr zu teilen, erklärt Glashüttes Stadtwehrleiter Veith Hanzsch. Damit würde es logistisch einfacher werden. Denn bisher wurden die Kinder je nach Übungsort nach Reinhardtsgrimma oder Oberfrauendorf gefahren. Manchmal reichte ein Feuerwehrfahrzeug, manchmal mussten die Eltern mit ihren privaten Fahrzeugen mithelfen. Diese Fahrerei fällt künftig weg, sagt Tobias Bormann.

Die Kehrseite: Die Oberfrauendorfer, die in der Nachwuchsarbeit weiterhin eng mit Niederfrauendorf zusammenarbeiten wollen, mussten Personal stellen, um die Jugendfeuerwehr zu leiten. Doch das sei nicht das Problem gewesen, sagt Bormann. Er habe sich freiwillig gemeldet. Stefan Böhme bot sich als Stellvertreter an. Beide haben die dafür notwendigen Qualifikationen erworben. „Nach der Trennung wollen wir auch weiterhin gut mit Reinhardtsgrimma zusammenarbeitet“, erklärt Tobias Bormann. Hier wie dort könne man von der Trennung profitieren. Für manch einen könnte eine Jugendfeuerwehr, die am Heimatort trainiert, attraktiver sein, mutmaßt er. Ob das so ist, wird sich zeigen.

Seine Ortswehr möchte an diesem Sonntag schon mal die Werbetrommel dafür rühren. Sie lädt zum Oberfrauendorfer Gerätehaus ein. Feuerwehrchef Hanzsch wird auch vor Ort sein. Er freut sich, dass sich wieder mehr Jungen und Mädchen für die Feuerwehr interessieren. Immerhin gründet sich nach Hirschbach in Oberfrauendorf die sechste Jugendwehr in der Stadt. Zusammen haben diese rund 60 Mitglieder. Bei zehn Ortswehren mit 210 Aktiven ist das kein schlechter Schnitt. Eventuell kommt es auch in Dittersdorf bald zur Gründung einer Jugendwehr. „Doch das müssen die Jugendwarte entscheiden“, sagt Hanzsch. Er wolle den Jugendwarten nicht vorgreifen. Jetzt werde erst einmal die Frauendorfer Jugendwehr gegründet.

Tag der offenen Tür: 19.8. ab 10 Uhr am Gerätehaus Oberfrauendorf, u.a. mit Schauvorführungen (11 & 13 Uhr) und Zaubershow (14.30 Uhr) und Hüpfburg