Von Carmen Schumann
Malschwitz. Sie haben sich einiges auf die Schultern geladen: Maik Bolz und seine Mitstreiter vom Malschwitzer Jugendclub. Nun schon das dritte Jahr stemmt der Verein die Vorbereitungen für das alljährliche Dorffest ganz allein. „Früher war das Ganze auf breitere Schultern verteilt“, sagt das Vorstandsmitglied. Denn da hätten sich noch der Feuerwehrförderverein, der Heimatverein und der Sportverein beteiligt. Damals begann das Fest immer am Himmelfahrtstag und endete am Sonntag.
Der Sonntag muss nun wegfallen. Das sei einfach nicht mehr machbar, sagt Maik Bolz. Und auch die Aktivitäten tagsüber mussten abgespeckt werden. So gibt es jetzt beispielsweise keinen Trödelmarkt mehr. Trotzdem sind Maik Bolz und seine Freunde stolz, dass es ihnen gelungen ist, das Dorffest am Leben zu erhalten. Im ersten Jahr nach der großen Zäsur, 2015, organisierten die Jugendclub-Mitglieder das Fest auf dem Gelände direkt neben ihrem Vereinsdomizil. Da der Zuspruch sehr groß war, wechselte man bereits im Vorjahr wieder auf das angestammte Festgelände am Sportplatz. Aber man musste kleinere Brötchen backen. Das Festzelt hat nunmehr bei Weitem nicht mehr die Dimensionen, wie früher. Das sei natürlich auch eine Frage des Geldes. Mit den Einnahmen aus dem laufenden Jahr würde schon für das kommende Jahr kalkuliert, sagt Maik Bolz, der den Vereinsvorsitzenden Lars Peter vertritt, der kurzfristig erkrankt ist. Was sonst noch übrig bleibt, soll für die Betriebskosten am Clubhaus, für eventuelle Reparaturen und als Reserve zurückgelegt werden.
Viele Leute helfen
Bereits seit Montag sind die Jugendclub-Mitglieder auf dem Festgelände am Arbeiten. Zu den nur sieben Jugendclubmitgliedern stoßen weitere freiwillige Helfer hinzu, wofür Maik Bolz sehr dankbar ist, ebenso auch dafür, dass Sponsoren ihnen unter die Arme greifen. Wenn das Fest dann am Laufen ist, werden es rund 20 Mitwirkende sein, die sich um die Bewirtung, die Technik und alles, was sonst noch notwendig ist, kümmern werden. Einige Helfer, so auch Maik Bolz und Ronny Schuster, haben sich extra eine Woche Urlaub genommen, um genügend Zeit für die Vorbereitungen zu haben.
Was sich nicht geändert hat, das ist der deutsch-sorbische Zeltgottesdienst, der am Himmelfahrtstag zelebriert wird. Er beginnt um 9.30 Uhr und wird von Jan Mahling gehalten. Am Abend des Himmelfahrtstages findet dann erstmals auf vielfachen Wunsch vor allem der jüngeren Malschwitzer eine House-Electro-Party bei freiem Eintritt statt. Dabei legen die DJs Klangkultur und Systhemfehler auf. Party gefeiert wird auch am Freitag- und Sonnabendabend. Am Freitag legen DJ Micha und DJ Systhemfehler auf, am Sonnabend DJ Tim und DJ Beam. Zudem gibt es am Sonnabendnachmittag eine Teenie-Disco .
An jungen Leuten im Teenager-Alter mangelt es jedoch im Malschwitzer Jugendclub. Seine Mitglieder sind zwischen 18 und 35 Jahre alt. Von den Jüngeren komme kaum etwas nach, sagt Maik Bolz. Er denkt, das liegt daran, dass die Jüngeren – die Generation Facebook, wie er sagt – andere Interessen haben. Doch er und seine Mitstreiter bleiben optimistisch. Es müsse ja weitergehen. Neben dem Dorffest stellt der Jugendclub auch Faschings- und Halloween-Partys auf die Beine. Oder man sitzt einfach nur beim Bier zusammen oder es wird gegrillt.