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Jeder Herzschlag ist ein Gewinn

Rund 500 Besucher erleben in der Hartharena das Musical „Herzschlag“. Auch eine Spendenaktion kommt gut an.

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© André Braun

Von Helene Krause

Ein großes rotes Herz mit einer Blume dekoriert die Bühne der Hartharena. Davor singen, spielen und musizieren
66 Kinder und Jugendliche. Sie führen das Musical „Herzschlag“ auf.

Zu der Show sind am Wochenende mehr als 500 Besucher gekommen. Einer von ihnen ist Torsten Flachowsky aus Fürstenwalde bei Geising. „Meine Tochter macht bei dem Musical mit“, sagt er. „Die Darbietung ist super.“ Schon in Pirna hatte er eine andere Aufführung der Musicalgruppe angeschaut und war davon begeistert. Karin Schmiel aus Reinsberg hat die Gruppe schon in Chemnitz gesehen. „Da wurde ein anderes Stück aufgeführt“, sagt sie. „Ich war begeistert davon, mit wie viel Freude die Kinder dabei sind. Das ist einzigartig.“ Käthe und Hans-Jürgen Seidel aus Langenau wollten zu Hause mal rauskommen. „Wo gibt es das heute noch, das eine Aufführung schon um 18.30 Uhr beginnt?“, meint die Rentnerin, die am Herzen operiert wurde und sich auch aus diesem Grund das Stück anschaut. „Jeder Herzschlag ist ein Gewinn“, meint sie.

Das Musical „Herzschlag“ ist das aktuelle Projekt des in Karlsruhe angesiedelten Vereins Adonia. Der arbeitet seit 2004 in Deutschland und organisiert nach schweizerischem Vorbild als christliche Jugendorganisation Ferienlager und Camps für Musical-Aufführungen. In diesen studieren die Kinder alljährlich innerhalb von drei Tagen ein neues Stück ein. Danach gibt es vier Aufführungen an verschiedenen Orten.

Zu der Veranstaltung in der Hartharena kam es durch Pfarrerin Katja Schulze. Sie betreut die Kirchgemeinden Leisnig-Tragnitz und Altenhof. Ihr Patenkind hatte bei einem Adonia-Projekt mitgemacht und war davon hellauf begeistert. Pfarrerin Schulze nahm Kontakt mit Adonia auf und bat darum, einen Samstagstermin für eine Vorstellung zu bekommen. Da in Leisnig kein geeigneter Raum für die Aufführung zu finden war, fragte sie in der Hartharena an.

66 Schüler und elf Mitarbeiter von Adonia reisten dafür an. „Die mussten beköstigt werden“, sagt Katja Schulze. „Außerdem mussten Plakate geklebt werden.“ Bei allem brachten sich viele ehrenamtliche Helfer ein. Sie verlegten in der Hartharena Teppichboden und stellten Stühle auf. „Anfangs sollten es 250 Stühle werden“, so die Pfarrerin. „Am Ende wurden es 300.“ Weil aber noch mehr Gäste in die Arena strömten, wurden sogar noch weitere Stühle gebraucht, so dass letztendlich 550 Zuschauer Platz hatten. Auch das Aufräumen erledigten die Ehrenamtlichen am Ende der Veranstaltung gemeinsam.

In dem Stück, das in einer Notaufnahme spielt, geht es um die moderne Version der biblischen Geschichte von Lazarus und seinen Schwestern Maria und Marta aus Bethanien. Die Ärzte kämpfen um Lazarus Leben. Obwohl die Schwestern ihren Freund Immanuel um Hilfe bitten, kommt der erst, als Lazarus längst tot ist. Doch in ihren dunkelsten Stunden erfahren Maria und Marta übernatürliche Hilfe. Gott in Gestalt von Immanuel erweckt ihren Bruder wieder zum Leben.

Doch nicht nur das Musical spielt an diesem Abend eine Hauptrolle in der Hartharena. Drei Gemeindemitglieder der Kirchgemeinde St. Ägidien in Altenhof betreuen die Garderobe. Dabei sammeln sie Spenden für das Dach ihrer Kirche. Dazu haben sie ein Modell der Kirche als Sammelbüchse aufgestellt. Von den Garderobengebühren werden jeweils 50 Cent als Spende für das Kirchendach abgeführt. Um an Spendengelder zu gelangen, haben die Gemeindemitglieder außerdem kleine Kirchenmodelle gebastelt. Diese wurden von den Kindern angemalt. Die Modelle nahmen einige Gemeindemitglieder nach dem Gottesdienst mit nach Hause. Mit ihnen sammeln auch sie Spenden.

Die Leisniger Kirchgemeinde hofft, dass bei der Musicalaufführung einige Kinder und Jugendliche auf den Geschmack gekommen sind und selbst einmal bei einer ähnlichen Aufführung dabei sein wollen. Die Gelegenheit dazu gibt es schon 2019. Dann studieren die Kurrenden aller Kirchgemeinden in der Ephorie ein Musical ein, das sie nach nur einer gemeinsamen Probe dem Publikum vorstellen wollen. Das war schon häufiger der Fall gewesen, sagt Kirchenmusikdirektor Holger Schmidt, und für alle Teilnehmer immer eine schöne Herausforderung. Welches Musical das nächste Mal einstudiert wird, das stehe erst im Spätherbst fest. Probenbeginn sei dann nach Weihnachten. (mit DA/sig)